Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat den Besuch von Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft undländliche Räume, im Niedersächsischen Landtag am vergangenen Dienstag (02.04.2019) genutzt, um ihm am Rande einer Ausschusssitzung einen aktuellen Situationsbericht zum Wolf in Niedersachsen zu überreichen. Kern des Berichtes sind die aktuellen Monitoringdaten sowie die Daten zu den Nutztierrissen in Niedersachsen.
Insbesondere für den ländlichen Raum berge die Rückkehr der Wölfe mitunter enormes Konfliktpotenzial – in einigen Regionen sähen sich Nutztierhalter zunehmend von Existenzfragen bedroht: „Wenn das Thema Wolf auf EU-Ebene nicht prioritär behandelt wird, droht der Akzeptanzverlust für die Tierart Wolf auf dem Lande weiter voran zu schreiten“, so LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke.
Für eine offene und sachliche Diskussion über entscheidende Fragen zum zukünftigen Umgang mit dem Wolf auf EU-Ebene – insbesondere Fragen des Schutzstatus – sei ein transparentes und aktuelles Wolfsmonitoring von entscheidender Bedeutung. Dies sei Grundlage, um auch die Entwicklung des Populationswachstums der Wölfe frei von ideologischen Vorstellungen diskutieren und bewerten zu können.
Auf Bundesebene steige die Anzahl der nachgewiesenen Territorien jährlich um gut 30 Prozent. Die Zahl der nachgewiesenen Wolfsterritorien in Niedersachsen sei im Vergleich zum vergangenen Jahr um gut 50 Prozent gestiegen. Zum Ende des Monitoringjahres 2018/2019 am 30. April, sei von 100 Wolfsrudeln allein in Deutschland auszugehen. Auch in anderen europäischen Mitgliedstaaten gäbe es ähnliche Wachstumsraten.
Auf dem Bild zu sehen: LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke (re.) überreichte im Beisein von Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta, EU-Kommissar Phil Hogan (li.) einen aktuellen Situationsbericht zum Wolf in Niedersachsen.