Hannover (dpa/lni,15.072017) Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Waschbären stellen eine Gefahr für einheimische Vögel, Säugetiere und Amphibien dar. In Niedersachsen ist die Zahl der Tiere in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Jetzt ist die Schonzeit vorbei.
Von Sonntag an wird das Leben für die Waschbären wieder gefährlich: Ab 16. Juli beginnt die Jagdzeit für das Raubtier, die bis zum 31. März dauert. Da der ursprünglich aus Nordamerika stammende Bär zahlreiche heimische Tiere gefährdet, fordern die Behörden, ihn intensiv zu jagen, sagte der Sprecher der Landesjägerschaft Niedersachsen, Florian Rölfing.
Die niedersächsischen Waschbären stammen aus einem Bestand in Nordhessen. Am Edersee wurden sie 1934 ausgewildert. Von da aus verbreiteten sie sich von Süden nach Norden. 1952 wurden sie erstmals in Northeim nachgewiesen, inzwischen breiten sie sich auch von Osten nach Westen aus.
In Niedersachsen wachsen die Vorkommen nach Angaben der Landesjägerschaft rasant: Gab es 2006 erst in 22 Prozent der Reviere Waschbären, so waren es zehn Jahre später 2016 bereits 43 Prozent.
Auch die Abschusszahlen zeigen einen klaren Trend nach oben: 2001 wurden 866 Tiere erlegt, 2015/16 waren es 10 070.
Am meisten Waschbären in Niedersachsen gibt es im Nordosten des Landes im Landkreis Lüchow-Dannenberg und im Süden in den Kreisen Göttingen und Northeim. Inzwischen gibt es die Tiere aber auch in der Region Hannover und im Landkreis Hameln-Pyrmont.
Waschbären erlegen als Beutegreifer sowohl Singvögel wie auch Gelege von Bodenbrütern. Sie jagen aber auch kleine Säugetiere und Amphibien. Die Tiere sind in der Dämmerung und in der Nacht aktiv, sie werden auch mit Fallen gejagt. Die Bären fühlen sich auch in der Nähe menschlicher Siedlungen zu Hause, sie leben in Vorstädten, Parks und Gärten. Dort bekommen sie leicht Nahrung und haben optimale Fortpflanzungsbedingungen.