In der Residenz in Wittmund findet heute die Mitgliederversammlung der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. statt (LJN). Aktuelle jagdpolitische Themen stehen im Mittelpunkt. Neben vielen weiteren Ehrengästen, freute sich LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke besonders auch die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Miriam Staudte, begrüßen zu dürfen.
„Die Landesjägerschaft steht Ihnen mit ihrer fachlichen Expertise in Sachen Jagd und Naturschutz jederzeit als Ansprechpartner gerne zur Verfügung“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. in Richtung der Ministerin. „Vor knapp einem Jahr wurde das Niedersächsische Jagdgesetz mit einer breiten parlamentarischen Mehrheit novelliert. Wir haben ein gutes und modernes Jagdgesetz bekommen – lassen Sie uns darauf aufbauen und gemeinsam die drängenden Fragen zum Schutz und zum Erhalt der Artenvielfalt angehen.“
Großen Raum nahm auch das Thema Wolf in den Jagd- und verbandspolitischen Ausführungen des LJN-Präsidenten ein. Anlehnend an die Anfang April vorgestellte „Auricher Erklärung“ zum Thema Wolf und Deichsicherheit, bekräftigte Dammann-Tamke dringend notwenige Veränderungen im Umgang mit dem großen Beutegreifer:
„Wir fordern dabei genau das ein, was sowohl die Niedersächsische Landesregierung wie auch die Ampel-Koalition im Bund sich selbst auferlegt hat – ein europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement zu ermöglichen.“ Umso unverständlich sei es vor diesem Hintergrund, dass das Land Niedersachsen sich den Forderungen der sechs anderen Bundesländer anlässlich der jüngsten Agrarministerkonferenz in Büsum nicht angeschlossen habe. Diese hatten eine Neubewertung der EU-Strategie bei der Europäischen Kommission sowie eine Überprüfung des Schutzstatus des Wolfes nach Anhang 2 und 4 der FFH-Richtlinie eingefordert. Wenn mittlerweile auch Kreistage sich in aller Entschiedenheit an das Land und Bund wenden und ihrerseits zu dringendem Handeln aufzufordern, spätestens dann wird klar, ein „Weiter so“ kann es nicht mehr geben“, so der LJN-Präsident abschließend.
Den Gastvortrag der diesjährigen Mitgliederversammlung hielt Prof. Dr. Peter Kunzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, unter dem Titel „Gewandelte Bilder vom Tier – gewandelte Blicke auf den Tierschutz“. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem eine Reihe von verdienten Funktionsträgern für ihre besonderen Verdienste um die Jagd in Niedersachsen mit dem LJN-Verdienstabzeichen in Gold ausgezeichnet – der höchsten innerverbandlichen Auszeichnung der Landesjägerschaft Niedersachsen. Zudem steht eine kleine Satzungsänderung auf der Tagesordnung, die sich im Wesentlichen auf einige redaktionelle Aspekte bezieht.