Schwarzwild

Im Jagdjahr 2021/2022 wurden in Niedersachsen rund 57.200 Wildschweine erlegt

Hannover (dpa/lni) - Im kürzlich abgelaufenen Jagdjahr 2021/2022 haben die Jäger in Niedersachsen 57.200 Wildschweine erlegt. Die sogenannte Jagdstrecke sei damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut rückläufig, als rund 62.000 Wildschweine geschossen wurden, wie der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Wir kommen von einer Rekordstrecke von 70.500 im Jagdjahr 2019/2020." Aufgrund der rückläufigen Zahlen könne davon ausgegangen werden, dass auch die Gesamtpopulation beim Schwarzwild zurückgegangen sei.

Die Annahme beruht darauf, dass wenn bei gleichbleibender Jagdintensität weniger Tiere geschossen werden, der Gesamtbestand geschrumpft ist. Die Jäger seien in Niedersachsen bei der Bestandsreduzierung offensichtlich auf dem richtigen Weg, betonte der Verbandschef auch mit Blick auf die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest und die notwendige Prävention. Das Jagdjahr rechnet jeweils vom 1. April bis 31. März.

Wie in anderen Bundesländern dürfen auch in Niedersachsen die Jäger inzwischen generell Nachtsichttechnik bei der Jagd auf Wildschweine einsetzen. In einigen Regionen tut der Wolf sein Übriges: "Die Hauptbeute der Wölfe bei Wildschweinen sind die Frischlinge", sagte Damman-Tamke. Erreichten die Tiere ein Gewicht von etwa 50 Kilogramm, könnten diese sich schon gut zu Wehr setzen.

Wildschweine vermehren sich aufgrund der milden Winter und der guten Ernährungssituation fast ganzjährig und rasant. Ohne Bejagung würde die Population nach Verbandsangaben schätzungsweise um 250 bis 300 Prozent im Jahr wachsen. Die Reproduktion bei Wildschweinen halte sich dabei nicht mehr an die klassischen Jahreszyklen, erläuterte Dammann-Tamke. "Im Grund genommen kann man damit rechnet, nahezu im ganzen Jahr junge frisch geborenen Frischlinge anzutreffen."