Ostern steht vor der Tür und während Groß und Klein sich dann auf die Suche nach den Ostereiern macht, suchen die Jägerinnen und Jäger Niedersachsens traditionell den (Oster)hasen selbst: Durchschnittlich etwa 13 Hasen pro Quadratkilometer tummelten sich im Frühjahr 2010 auf Niedersachsens Feldern und Wäldern. Diese Zahl gab die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) heute in Hannover bekannt.
„Ostern kann kommen“ so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen. „Der strenge Winter mit seinen starken Frostperioden hat auch nach ersten Einschätzungen der diesjährigen Frühjahrsbesätze den Hasen weniger geschadet als befürchtet – Niedersachsen ist nach wie vor eines der Stammländer für Meister Lampe in der Bundesrepublik.“
Entsprechend der unterschiedlichen Lebensräume Niedersachsens, sei aber auch die regionale Besatzzahl der Langohren durchaus unterschiedlich. „Die geringsten Populationsdichten gibt es traditionell im südlichen und östlichen Bereich Niedersachsens, echte Hasenhochburgen sind hingegen das Oldenburger Münsterland oder die Küstenregion mit über 25 Hasen pro Quadratkilometer“. Genau beobachtet werden müsse die Entwicklung in den Regionen Niedersachsens, in denen die Besatzzahlen rückläufig seien. Grund zur Panik bestehe allerdings nicht, immer wieder gäbe es Jahre in denen Rückgänge in den Besätzen zu verzeichnen seien, kurz darauf erholten sie sich dann wieder. „Bestandsrückgänge beim Hasen können ganz unterschiedliche Ursachen haben, neben den natürlichen Populationsschwankungen können auch hasentypische Krankheiten oder das vermehrte Auftreten von Fressfeinden eine Rolle spielen“, so Dammann-Tamke weiter. Besonders sensibel reagierten Hasen auch auf Witterungseinflüsse und die Veränderungen in der Kulturlandschaft, die häufig zu Lasten der Lebensräume der Feldhasen gehe.
„Das wir hier in Niedersachen seit Jahren stabile Besatzzahlen haben, liegt ganz wesentlich auch an den vielen Biotophegemaßnahmen der Jägerinnen und Jäger im ganzen Land“, so der Präsident der Landesjägerschaft. Von diesen lebensraumverbessernden Maßnahmen profitierten natürlich auch andere heimische Tierarten, „als anerkannter Naturschutzverband kümmern wir uns natürlich auch um Feldlerche, Kiebitz und Co.“ Neben der Biotophege seien die landesweiten Zählungen und Bestandseinschätzung der Hasenbesätze eine weitere wichtige Aufgabe der Jägerinnen und Jäger im Land. Diese Daten flössen in die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) ein, die neben heimischen Arten wie dem Hasen auch neu hinzuwandernde (Neozoen) wie Marderhund, Mink oder Waschbär erfasse. „In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wildtierforschung gelangen wir so jedes Jahr zu wissenschaftlich fundierten Aussagen zu Vorkommen, Populationsgröße und Besatzentwicklung vieler verschiedener Wildtiere“, so Dammann-Tamke. In diesem Jahr gäbe es darüber hinaus Grund zu feiern: Die Erfolgsgeschichte Wildtiererfassung Niedersachsen begehe ihren 20.Geburtstag. „Mit regelmäßigen Beteiligungsraten von über 80 Prozent der Reviere Niedersachens verfügen wir über die besten Datengrundlagen zu den erfassten Wildtierpopulationen in Deutschland."