„Niedersachsen ist das Jägerland Nummer Eins in Deutschland: jeder 132. Niedersachse ist Jäger – im Bundesdurchschnitt ist es jeder 234. Einwohner“, mit diesen Worten begann Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) heute seine jagdpolitischen Ausführungen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Landesjägerschaft in Walsrode. Vor zahlreichen wichtigen Funktionsträger aus Politik, Jagd- und Verbandswesen, unter anderem dem Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium Friedrich-Otto Ripke, konnte Dammann-Tamke auch in Sachen Nachwuchsarbeit erfreuliches berichten: 2.291 Jungjäger hätten im vergangenen Jahr die Jägerprüfung erfolgreich bestanden – über 400 mehr als im Jahr davor.
Der Präsident der Landesjägerschaft nahm die diesjährige Mitgliederversammlung zum Anlass um auf verschiedene Erfolgsprojekte der Jägerschaft einzugehen, im Besonderen standen drei Jubiläen im Mittelpunkt: „Wir zählen – im wahrsten Sinne des Wortes“, so Dammann-Tamke im Hinblick auf das anstehende 20-jährige Jubiläum der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE). Im Rahmen der WTE werden in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (IWFo) jedes Jahr wissenschaftlich fundierte Daten zu Vorkommen, Populationsgröße und Besatzentwicklung einheimischer und neu hinzuwandernder Wildarten erfasst.
Ebenfalls 20. Geburtstag feiere in diesem Jahr Lernort Natur, die bundesweite Umweltbildungsinitiative der Jäger, die 1991 auf dem Bundesjägertag in Stade begründet worden sei: „Die Auszeichnung von Lernort Natur als offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung zeigt, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement der Jägerschaft im Bereich der Umweltbildung ist“, so der LJN-Präsident. In Niedersachsen engagieren sich zahlreiche Jägerschaften über ihre Infomobile und Besuch in den Schulen im Rahmen von Lernort Natur. Informativ und erlebnisorientiert machen sie die heimische Natur und Tierwelt kindgerecht erfahrbar.
Bereits seit 40 Jahren dauere die Erfolgsgeschichte der Seehundaufzucht- und Forschungsstation Norden-Norddeich an, die ohne das Engagement der Wattenjagdaufseher und örtlichen Jäger nicht denkbar gewesen sei, so Dammann-Tamke weiter. Vor vier Jahrzehnten seien es Jäger gewesen, die die ersten Heuler retteten, gesund pflegten und anschließend wieder aussetzten.
Dies seien nur einige der Gründe warum die Landesjägerschaft Niedersachsen, in der deutlich über 80 Prozent der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger organisiert seien, seit über 30 Jahren anerkannter Naturschutzverein sei – einer der größten im ganzen Land.