Niedersachsen blüht auf: Über 666 Hektar Blühstreifen auf mehr als 1.220 Einzelflächen sind dieser Tage allein in den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim, Rotenburg, Stade und Verden ausgesät worden. Diese Zahlen gab die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) heute in Hannover bekannt.
"Blühstreifen eignen sich optimal zur Verbesserung der Artenvielfalt - von Kiebitz und Fasan bis zu Bienen oder Schmetterlingen, kaum eine wildlebende Tierart profitiert nicht von ihnen" so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen. Besonders in den Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, seien Blühstreifen eminent wichtig, da es hier oftmals an geeigneten Lebensräumen fehle: "Wir Jäger haben eine kurzen Draht zu den Landwirten und Flächenbewirtschaftern, gemeinsam entwickeln wir nachhaltige und tragfähige Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt", so Dammann-Tamke weiter. Natur- und Artenschutzprojekte wie die Anlage von Blühstreifen, seien am erfolgreichsten, wenn die unmittelbar Betroffenen gemeinsam agierten.
Der hohe ökologische Nutzwert von Blühstreifen ergibt sich zum einen aus der reichhaltigen Vegetation, die den wildlebenden Tierarten ein attraktives Nahrungsangebot zur Verfügung stellt. Zum anderen bieten Blühstreifen vielen Tierarten Schutz vor Fressfeinden sowie Brut- und Rückzugsflächen in einer zunehmend karger werdenden Landschaft. Blühstreifen werden während der Frühjahrsaussaat und vornehmlich an Feldrändern oder anderen Randstrukturen angelegt. Um ihre volle Wirkung entfalten zu können, sollten sie mindestens sechs Meter breit sein. Besonders geeignet sind mehrjährige Blühstreifenmischungen, da diese den Tieren auch in sonst weitestgehend vegetationsarmen Zeiten Nahrung und Deckung bieten. Darüber hinaus leisten Blühstreifen auch einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Bienenvölker.
Nahezu flächendeckend im ganzen Land arbeiten Jäger und Landwirte vor Ort beim Thema Blühstreifen eng zusammen. Neben der gemeinsamen Anlage der Blühstreifen, unterstützen viele Jägerschaften die Landwirte auch durch die Bereitstellung von Saatgut oder Ersatzzahlungen für die durch die Blühstreifen entstehenden Ernteausfälle. Die Landesjägerschaft Niedersachsen ist die Interessensvertretung von über 53.000 Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen, die über 66 Jägerschaften und 548 Hegeringe in ihr organisiert sind. Seit über 30 Jahren ist sie anerkannter Naturschutzverband - einer der größten in ganz Niedersachsen.