Internationales Wolfsymposium in Dörverden

Vom 27. bis 29. September veranstaltete das Wolfcenter Dörverden das 1. Internationale Wolfsymposium. Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. unterstützte das Symposium als Kooperationspartner.

Rund 180 Teilnehmer verfolgten mit Interesse das 1. Internationale Wolfsymposium des Wolfcenters Dörverden

Vom 27. bis 29. September veranstaltete das Wolfcenter Dörverden das 1. Internationale Wolfsymposium. Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. unterstützte das Symposium als Kooperationspartner. Etwa 180 Teilnehmer nahmen an dem Symposium, in dessen Mittelpunkt nicht die Diskussion über einen richtigen oder falschen Umgang mit der Rückkehr der Wölfe, sondern vielmehr der internationale Wissens- und Erfahrungsaustausch stand, teil.

Fachlich eröffnet wurde das Symposium von Dr. Britta Habbe, Wolfsbeauftrage der Landesjägerschaft Niedersachsen, die den Teilnehmern neben dem aktuellen Stand der Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen auch den bundesweit einmaligen "niedersächsischen Weg“ in Bezug auf das Wolfsmonitoring vorstellte.

Obgleich man von einer zusammenhägenden Wolfspopulation in Europa sprechen müsse, so Prof. Dr. Luigi Boitani, Leiter der Large Canivore Initiative of Europe (LCIE), die die EU-Kommission in Fragen des Schutzes und des Managements großer Raubtiere berät, in seinem Vortrag, hätten die unterschiedlichen Länder auch ganz unterschiedliche Voraussetzungen in Bezug auf ihre jeweils eigenen Wolfsvorkommen. Die entscheidenden Faktoren seien hierbei die land(-wirt)schaftlichen Gegebenheiten und die Beutetierdichte. Diesen Verhältnissen entsprechend seien regionale Lösungsansätze im Wolfsmanagement am erfolgversprechendsten. Für die Zukunft, so prognostizierte er, seien vor allem die Toleranzschwellen von Staat, Bevölkerung, Nutztierhaltern und Jägern in Bezug auf von Wölfen angerichtete Schäden der entscheidene Indikator für die weitere Entwicklung der Wolfspopulation. Wie unterschiedlich die Herausforderungen, die mit der Rückkehr der Wölfe verbunden sind, tatsächlich seien können, belegte der Vortrag von Prof. Dr. Olof Liberg, Grimsö Wildlife Research Station, Swedish University of Agriculture Sciences: Schwerpunkte der innerschwedischen Diskussion seien die Überwindung der Inzuchtproblematik der stark isolierten schwedischen Wolfspopulation - noch bis zum Jahre 2008 waren die Wölfe in Schweden durchschnittlich enger verwandt als zwei Geschwister, sowie die weitere Entwicklung in Bezug auf das Thema Regulierung des Wolfsvorkommens - die EU-Kommission hatte im Winter 2012 in Schweden die Jagd auf eine festgelegte Anzahl an Wölfen aufgrund des Verstoßes gegen geltendes Recht gestoppt.

Konfliktmanagement in Bezug auf Nutztierhalter in Form von Prävention durch Herdenschutzhunde gehörte ebenso zum breiten Themenspektrum des Symposiums,  wie  ein gleichsam anthropologischer Blick auf das Verhältnis Wölfe und Jäger durch Eckhardt Fuhr.

Voneinander lernen und aus den Erfahrungen anderer profitieren, dieser Zielsetzung ist das zweitägige Symposium absolut gerecht geworden, waren sich Referenten wie Teilnehmer am Ende einig. Viele der einzelnen Referentenbeiträge sind in dem zugehörigen Tagungsband erschienen, der in Kürze über das Wolfcenter Dörverden zu beziehen ist.

Weitere Informationen zum Wolfsymposium finden Sie hier.

 

Aktueller Stand Wolfmonitoring in Niedersachsen