Durchschnittlich 15 Feldhasen leben in Niedersachsen pro Quadratkilometer. Diesen Wert aus der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) für das Frühjahr 2023 veröffentlichte die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) am heutigen Tage. Im Vergleich zum vorangegangenen Frühjahr sind die Feldhasenbesätze damit im Landesschnitt um 1 Tier pro Quadratkilometer angestiegen – damit setzt sich der positive Besatztrend der vergangenen Jahre beim Feldhasen weiter fort. Den positiven Besatztrend bestätigt auch die so genannte Nettozuwachsrate: Dies ist die Differenz zwischen den jährlichen Frühjahrs- und Herbsterfassungen, die mittels genormten Scheinwerferzählungen in ausgewählten Referenzgebieten ermittelt wird. Auf das Land Niedersachsen bezogen lag diese im Durchschnitt bei einem Plus von 9 Prozent.
Der Feldhase benötigt eine strukturreiche Offenlandfläche: Landschaftselemente wie Hecken oder andere Saumstrukturen mit nahrhaften Wildkräutern und Gräsern sowie Bracheflächen und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten sind für den Feldhasen das A und O, da er hier optimale Äsung und Deckung findet. Solche Biotopstrukturen gemeinsam mit den Landwirten anzulegen, ist auch ein Schwerpunkt der Arbeit der Jägerinnen und Jäger in ihren Revieren – Maßnahmen von denen nicht nur Feldhasen, sondern auch Insekten, Feldvögel und viele andere freilebende Arten der Feldflur gleichermaßen langfristig profitieren.
Seit dem Jahr 2018 sind in Niedersachsen im Landesdurchschnitt die Feldhasenbesätze um 33 Prozent angestiegen. In den klassischen Hasenhochburgen im Westen und Nordwesten Niedersachsens waren und sind Besätze von über 100 Feldhasen pro Quadratkilometer in den Revieren keine Seltenheit.
Die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE): Erfolgreiches Monitoring durch die Jäger
Seit dem Jahr 1991 führt die Landesjägerschaft Niedersachsen gemeinsam mit dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) im Rahmen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) wissenschaftlichen Standards entsprechende Scheinwerferzählungen durch. Die so ermittelten Werte bilden die valide Datengrundlage für die Besatzzahlen des Feldhasen. Über Zählungen und Bestandseinschätzungen werden im Rahmen der WTE Jahr für Jahr neben dem Feldhasen auch kontinuierlich verschiedene Wildtierarten von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen erfasst. So entstehen flächendeckend langjährige und fundierte Daten und Zahlenreihen die die Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern vieler andere heimischer Wildarten wiedergeben. Die WTE ist damit Vorbild für viele andere Wildtiererfassungsprogramme geworden – unter anderem das Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD).