Feldhasenbesätze in Niedersachsen

Durchschnittlich 14 Hasen pro Quadratkilometer in Niedersachsen

Feldhasenbesätze in Niedersachsen:
Durchschnittlich 14 Hasen pro Quadratkilometer in Niedersachsen

Durchschnittlich 14 Feldhasen leben in Niedersachsen pro Quadratkilometer. Diesen Wert aus der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) für das Frühjahr 2024 veröffentlichte die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) am heutigen Tage.

Feldhasen benötigen strukturreiches Offenland: Hecken oder andere Saumstrukturen mit nahrhaften Wildkräutern und Gräsern sowie Bracheflächen und Blühstreifen mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Solche Lebensräume nutzen nicht nur den Feldhasen, sondern auch Insekten, Feldvögeln und vielen anderen freilebende Arten der Feldflur gleichermaßen. In weiten Teilen des Landes kümmern sich die Jägerinnen und Jäger ehrenamtlich gemeinsam mit Landwirten und Flächeneigentümern vor Ort um die Schaffung und den Erhalt solcher Biotopstrukturen. Hier ist die Politik gefordert, durch unbürokratische, praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Förderprogramme für eine wildtiergerechte Landwirtschaft zu unterstützen.

Seit dem Jahr 2017 entwickelt sich der Hasenbesatz in Niedersachsen positiv: Im Landesdurchschnitt sind die Feldhasenbesätze seither um 23 Prozent angestiegen. In den klassischen Hasenhochburgen im Westen und Nordwesten Niedersachsens kommen Besätze von über 100 Feldhasen pro Quadratkilometer in den Revieren durchaus vor. Der leichte statistische Rückgang der Besätze im Vergleich zum Vorjahr von 15 Feldhasen pro km² im Frühjahr 2023 um rechnerisch einen Feldhasen auf 14 pro km² im Frühjahr 2024, liegt im Bereich natürlicher Schwankungen. Auch das Extremwetterereignis des Weihnachtshochwassers im Winter 2023/2024 hat in den Regionen, die über viele Tage lang von dem Hochwasser betroffen waren, sicher Einfluss auf die Hasenpopulation dort genommen.

Genau beobachtet wird derzeit die Situation um die seit Anfang September des vergangenen Jahres in einigen Teilen Niedersachsens nachgewiesene Myxomatose beim Feldhasen, die dort wo sie aufgetreten ist, z.T. für deutliche Rückgänge der Besätze gesorgt hatte. Seither arbeiten die Landesjägerschaft Niedersachsen und das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (ITAW) intensiv an der Untersuchung dieses beim Feldhasen noch eher unbekannten Infektionsgeschehens.

Die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE): Erfolgreiches Monitoring durch die Jäger

Seit dem Jahr 1991 führt die Landesjägerschaft Niedersachsen gemeinsam mit dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) durch. Ergänzt werden die Daten durch wissenschaftlichen Standards entsprechende Scheinwerferzählungen. Die so ermittelten Werte bilden die valide Datengrundlage für die Besatzzahlen des Feldhasen. Über Zählungen und Bestandseinschätzungen werden im Rahmen der WTE Jahr für Jahr neben dem Feldhasen auch kontinuierlich verschiedene Wildtierarten von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen erfasst. So entstehen flächendeckend langjährige und fundierte Daten und Zahlenreihen, die die Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern vieler andere heimischer Wildarten wiedergeben. Die WTE ist damit Vorbild für viele andere Wildtiererfassungsprogramme geworden – unter anderem das Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD).