Feldhasenbesätze in Niedersachsen:

Durchschnittlich 14 Hasen pro Quadratkilometer in Niedersachsen

© Rolfes/DJV

Feldhasenbesätze in Niedersachsen:     
Durchschnittlich 14 Hasen pro Quadratkilometer in Niedersachsen

Durchschnittlich 14 Feldhasen leben hier pro Quadratkilometer. Diesen Wert aus der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) für das Frühjahr 2022 veröffentlichte die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) am heutigen Tage. Mit Blick auf die Besatzsituation der vergangenen Jahre setzt sich der positive Trend weiter fort. In Niedersachsen hat der Feldhasenbesatz in den letzten fünf Jahren bei regionalen Unterschieden im Mittel um 26% zugenommen.

Auch die so genannte Nettozuwachsrate, die die Differenz zwischen den jährlichen Frühjahrs- und Herbsterfassungen darstellt und in ausgewählten Referenzgebieten ermittelt wird, fiel mit einem Plus von knapp 20 Prozent deutlich höher aus als im Vorjahr (8 Prozent). Ergebnisse erster, aktueller Zählungen im Frühjahr 2023, bestätigen die guten Ergebnisse der letzten Jahre.

Der Feldhase ist eine Indikatorart, da er besonders sensibel auf Veränderungen in seiner Lebensumwelt reagiert: Hohen Einfluss hat die Qualität des Lebensraums: Strukturgebende Landschaftselemente wie Hecken oder andere Saumstrukturen mit nahrhaften Wildkräutern und Gräsern sowie Bracheflächen und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten sind für den Feldhasen das A und O da er hier optimale Äsung und Deckung findet.

Daneben spielt auch die Witterung eine wichtige Rolle: Wärme und Trockenheit, wie etwa im vergangenen Frühjahr, sind in den ersten Lebenswochen entscheidend für das Überleben der Junghasen. Gefährlich werden können dem Feldhasen auch verschiedene Krankheitserreger – insbesondere bei schlechter Witterung und Nahrungsmangel. Auch Fressfeinde haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Hasenpopulation. Um die Besätze der Feldhasen, aber auch anderer, insbesondere bodenbrütender Arten wie Kiebitz, Feldlerche oder Rebhuhn zu stützen, ist daher eine intensive Bejagung des Fuchses oder anderer Prädatoren wichtig.
   
Die Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE): Erfolgreiches Monitoring durch die Jäger
Seit dem Jahr 1991 führt die Landesjägerschaft Niedersachsen gemeinsam mit dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) im Rahmen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) wissenschaftlichen Standards entsprechende Scheinwerferzählungen durch. Die so ermittelten Werte bilden die valide Datengrundlage für die Besatzzahlen des Feldhasen. Über Zählungen und Bestandseinschätzungen werden im Rahmen der WTE Jahr für Jahr neben dem Feldhasen auch kontinuierlich verschiedene Wildtierarten von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen erfasst. So entstehen flächendeckend langjährige und fundierte Daten und Zahlenreihen die die Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern vieler andere heimischer Wildarten wiedergeben. Die WTE ist damit Vorbild für viele andere Wildtiererfassungsprogramme geworden – unter anderem das Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD).