Auftakt zur bundesweiten Öffentlichkeitskampagne zur biologischen Vielfalt

Die Landesjägerschaft Niedersachsen erinnert zum Auftakt der bundesweiten Öffentlichkeitskampagne zur biologischen Vielfalt an die Aktion Hegebüsche.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen erinnert zum Auftakt der bundesweiten Öffentlichkeitskampagne zur biologischen Vielfalt an die Aktion Hegebüsche.

 
Bereits 1754 hat Wilhelm Doebel in seiner Jägerpraktika geschrieben:

„Wo aber Feldhöltzer oder Unterhöltzer wenig oder gar nicht sind, so pflanzet man Dornen und allerhand Buschholtze strichweise, welches man Remisen zu nennen pfleget. Die Laubhöltzer müssen öfters verhauen werden, daß sie nicht zu hoch wachsen.“

Seit 1754 haben die Jäger in Niedersachsen die Idee der Wildremisen ständig weiterentwickelt und verfeinert. Heute nennen sie sie Hegebüsche.

Die von Jägern gepflanzten Hegebüsche bestehen aus Kräutern, Sträuchern und einzelnen Bäumen. Es sind weder Aufforstungen, noch werden sie forstlich genutzt.

Hegebüsche bereichern und gliedern das Landschaftsbild, sind Sichtbegrenzung und dienen als Wind- und Erosionsschutz. Sie binden Luftfeuchtigkeit und Wärme und schützen vor Lärm und binden Staub.

Während andere auf den Staub in der Luft mit Beschränkungen und Verboten reagieren, haben Jäger hierfür bereits aktive Filter gepflanzt.

Die wichtigste Funktion der Hegebüsche ist aber die des dauerhaft gesicherten Lebensraumes für freilebende Tiere und wildwachsende Pflanzen in der für die Artenvielfalt besonders bedeutsamen Saumzone.

In Niedersachsen haben die Jäger seit 1967 insgesamt 9.043 Hegebüsche mit ihren weitreichenden Wohlfahrtswirkungen für das Kleinklima, die staubfreie Luft, das Landschaftsbild sowie insbesondere die Tiere der Feldflur von den Insekten bis zum Feldhasen oder Reh geschaffen.

Über 230 Millionen Sträucher und Bäume sind von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen gepflanzt worden.

Seit dem Jahr 2002 wird in Deutschland gesetzlich ein Biotopverbund gefordert. Ziel eines solchen Biotopverbunds ist die Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen in der Landschaft. Verbundsysteme z. B. in Form von Trittsteinen sollen den genetischen Austausch zwischen Populationen freilebender Tiere und wildwachsenden Pflanzen sowie natürliche Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse gewährleisten.

Die Hegebüsche der Jäger sind solche Trittsteine und somit wichtige Vernetzungselemente im Biotopverbund. Im Zusammenhang mit dem bundesweiten ins Bewußtseinrücken der Biologischen Vielfalt wollen die Jäger Niedersachsens hieran erinnern.