Aktuelles aus dem Wolfsmonitoring

Reproduktionsnachweise auf Schießstand Rheinmetall, im Raum Barnstorf und im Raum Schneverdingen

In dieser Woche konnte auf dem Schießplatz Rheinmetall ein Reproduktionsnachweis bestätigt werden. Nachdem dort seit dem Monitoringjahr 2014/2015 keine Reproduktion mehr nachgewiesen konnte, war der Status des dortigen Rudels auf unklar eingestuft worden. Mit dem nun erfolgten Nachweis von mindestens 4 Wolfswelpen ist nun klar, dass sich hier weiterhin ein Rudel aufhält.

Zudem konnte Ende Mai 2017 im Raum Schneverdingen durch Filmaufnahmen eine Wolfsfähe mit sichtbarem Gesäuge nachgewiesen werden. Auch dies wird als Reproduktionsnachweis gewertet. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Tier um die Fähe des Schneverdinger Rudels, allerdings kann nur ein genetischer Nachweis definitive Klarheit herstellen.

Ebenfalls in dieser Woche konnte im Raum Barnstorf (Landkreise Vechta und Diepholz) Reproduktion nachgewiesen werden: damit hat sich der Status des ansässigen Wolfspaars in Wolfsrudel geändert. Die Reproduktion und somit die Rudelbildung konnte durch den Fotofallennachweis einer laktierenden Fähe bestätigt werden. „In Niedersachsen sind damit nun offiziell 11 Wolfsrudel bestätigt“, so Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN). „Es handelt sich hier um die ersten drei Reproduktionsnachweise für das Monitoringjahr 2017/2018 in Niedersachsen“, so Reding weiter.

Im Gegensatz zum Raum Schneverdingen und des Schießstandes Rheinmetall, handelt es sich bei dem Reproduktionsnachweis und der Statusänderung von Wolfspaar auf Wolfsrudel im Raum Barnstorf um ein Novum. Die auch als „Goldenstedter“ oder „Barnstorfer“ Fähe bekannte Wölfin war in der Vergangenheit durch eine hohe Anzahl von Nutztierrissen aufgefallen. Zwischenzeitlich war behördlicherseits auch eine Besenderung dieser Fähe geplant. 

Im Raum Garlstedt (Landkreis Osterholz) konnte Mitte Mai 2017 zudem ein neues Wolfspaar bestätigt werden. Der Nachweis gelang durch ein Fotofallenbild.

Damit wächst die Wolfspopulation in Niedersachsen weiter stetig und dynamisch an.

Rückwirkend für das vergangene Monitoringjahr (2016/2017) kann zudem ein residenter Einzelwolf in der Nähe von Bippen (Landkreis Osnabrück) bestätigt werden. In Niedersachsen wurde das weibliche Tier mit bislang ungeklärter Herkunft erstmals im Juli 2016 durch die Auswertung von Genetikproben nachgewiesen. Die Fähe wurde vorher bereits Ende April 2016 im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen bestätigt. Nachdem das Tier im Oktober 2016 erneut im Bereich Bippen nachgewiesen wurde lag die Vermutung nahe, dass sich der Wolf dort territorial angesiedelt hat. Den letzten Nachweis hierfür brachte das nun vorliegende Ergebnis einer im März 2017 genommenen Genetikprobe. Gemäß den nationalen Monitoringstandards kann das Tier damit als residenter Einzelwolf eingestuft werden.

Nachdem es in den Gegenden um Rehburg (Landkreis Nienburg) und Bad Bodenteich (Landkreis Uelzen) mehrere C1-Nachweise gegeben hat, wird hier das Monitoring intensiviert: Auswertung von Genetikproben sollen den Status in beiden Bereichen klären.

Weiterhin wurden vier Einzelnachweise außerhalb der bekannten Wolfsgebiete erbracht: Ende April im Harz bei Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Osterode am Harz), Anfang Mai westlich der Elbe bei Brake (Landkreis Wesermarsch), Mitte Mai 2017 nahe Barsinghausen (Landkreis Region Hannover) und Anfang Juni 2017 in der Nähe zu Rastede (Landkreis Ammerland).

Aktuelle Informationen zum Wolfsmonitoring in Niedersachsen finden Sie auf unserer Internetseite www.wolfsmonitoring.com/.

Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und den rund 100 Wolfsberatern wahrnimmt. Wer Spuren, Losungen oder Risse findet, die auf einen Wolf hinweisen, oder einen Wolf sieht, sollte seinen Fund dem örtlichen Wolfsberater oder der Landesjägerschaft Niedersachsen (wolf(at)ljn.de) melden.