Am 29. und 30. Juni öffnete der Rhododendronpark Hobbie in Westerstede/Petersfeld seine Tore für eine neue Veranstaltung: „DieJagd und Natur“. „Die JaNa“ gab Einblicke in Naturschutz und informierte über die Jagd. Die Organisatoren von der Kreisjägerschaft Ammerland e.V. boten neben Ausstellern aus ganz Niedersachsen auch Mitmach-Aktionen für die Besucher.
Darunter war die Naturkunderallye für Familien, unterstützt von der Ammerländer Versicherung. An fünf Stationen lernten die Teilnehmer Neues über die heimische Natur, etwa die Bedeutung von Blühflächen für Insekten, den Wolf, seine Rückkehr und das aktuelle Wolfsmonitoring in Niedersachsen oder die ältesten Bäume im Rhododendronpark. „Zusammenhänge in der Tier- und Pflanzenwelt wurden spielerisch vermittelt. Dieses Wissenist die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur“, so Axel Eilers, Vorsitzender der Ammerländer Versicherung. Zu diesen Zusammenhängen gehört auch, dass zum Beispiel auch die Meise ein wichtiger und oft unterschätzter Nützling ist. Sie frisst zum Beispiel Zikaden. Diese können wiederum einen Pilz übertragen, der schädlich für Pflanzen wie den Rhododendron ist.
Die Stationen waren über das 70 Hektar große Veranstaltungsgelände verteilt und wurden nacheinander wie bei einer Schnitzeljagd absolviert. Alle gemeisterten Aufgaben wurden auf einem Laufzettel dokumentiert. Unter den Hauptgewinnen waren ein Fernglas, mit dem sich die Natur weiter erforschen lässt, sowie ein Selbstwerberschein der DEULA Westerstede GmbH. Jeder der "kleinen" Teilnehmer erhielt für seinen Einsatz außerdem einen Nistkasten-Bausatz sowie ein kleines Heftchen zur Bestimmung von Fährten und Spuren. Auf diese Weise gingen 300 Nistkästen in Kinderhände.
Ebenfalls auf der „Die JaNa“ wurden von Besuchern der Messe „Die Jagd und Natur“ in Westerstede vier Storchennester unter fachkundiger Anleitung hergestellt und dienen anschließend als Nisthilfen, für deren Bau die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU)die Jägerschaft des Landkreises Ammerland mit 5.000 Euro unterstützt hat. Mit den Nisthilfen und einem entsprechenden Informationsprogramm wird für die Lebensraumansprüche der Störche geworben, besonders bei den Jägern und Landwirten, die die Messe besuchen. Zwar hat sich die Storchenpopulation in den letzten Jahren etwas erholt, aber wichtige Lebensräume wie Feuchtgrünland und Flussauen sind in der flurbereinigten Agrarlandschaft stark zurückgedrängt worden. Zudem sterben immer wieder Störche auf ihrem Weg in die Überwinterungsgebiete oder bei der Rückkehr.
Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie. Weitere Informationen unter www.bingo-umweltstiftung.de.
Sigrid Rakow, Vorstandsvorsitzende der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, erhielt das „goldene Rebhuhn“ – die Auszeichnung, mit der die Jägerschaft Nichtjäger für ihren Einsatz im Arten- und Naturschutz ausgezeichnet.
Aber es wurden auch verschiedene Jagdhunderassen vorgeführt, inklusive einer Schauschleppe mit Meutehunden (Harrier), die heute ihre Verwendung im Reitsport haben. Zum Ausruhen entführte ANNEs Bühne Groß und Klein in die Welt der Märchen zum Träumen. Für die jüngeren Teilnehmer gabt es ein Ponyreiten und für die modebewussten Besucher an beiden Tagen je eine Modenschau im Landhausstil.
Das Gesamtprogramm der DieJana wurde auch geprägt von den zahlreichen Aufführungen der Jagdhornbläserinnen und –bläser. Premiere hatte zum Beispiel der Auftritt der „Jagdhornissen“ einer Bläsergruppe, die nur von Frauen gebildet wurde. Die Jagdhornissen stellten ein eigenes musikalisches Musikprogramm zusammen, das an beiden Tagen große Zustimmung von den Besuchern bekam. Das Gesamtprogramm gestalteten sie zusammen mit den Ammerländer Jagdhornbläsern, den Jagdhornbläsern der Hegeringe Rastede-Süd und Rastede-Nord.
Insgesamt konnte so ein breites Spektrum der Tätigkeiten der Jäger der interessierten Öffentlichkeit gezeigt werden. „Wir hoffen, dass wir für die Zusammenhänge in der Natur sensibilisieren konnten und dass unsere jungen Naturforscher die Nistkästen und Ferngläserrege nutzen“, so Robert Lohkamp, Vorsitzender der Jägerschaft Ammerland. Cheforganisator Hartwig Leipold bedankte sich bei den Hegeringen, Jagdhornbläsern, Imkern und Hundeverbänden sowie den zahlreichen Ausstellern für die tatkräftige Unterstützung, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.Es ist geplant, die „DieJaNa“ in zwei oder drei Jahren zu wiederholen.