Streuobstwiesen prägten bis in die 1950er Jahre das Bild unserer Dörfer. Doch nach und nach wurden immer mehr Wiesen abgeholzt. Sie fielen der intensiven Landwirtschaft zum Opfer oder verschwanden, als an den Ortsrändern die Neubaugebiete wuchsen.Mit den Streuobstwiesen ging auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verloren. Viele bedrohte Tiere, die auf der Roten Liste stehen, haben dort eine Heimat, zum Beispiel der Steinkauz oder verschiedene Wildbienen-Arten. Auf Streuobstwiesen wachsen oft alte, regionale Obstsorten, die man heute nur noch sehr selten kaufen kann. Auch sie drohen zu verschwinden. Dabei schmecken viele davon intensiver als die marktüblichen Sorten, lösen weniger Allergien aus und bilden einen wichtigen Genpool, um in Zukunft
neue Sorten zu züchten.
Streuobstwiesen blühen auf
Die Jägerschaft Seesen hat nun mit dem Obmann für Naturschutz Ulrich Stolzenburg in guter Zusammenarbeit mal wieder mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis hier Frau Mandy Henning-Hahn für diesen Herbst drei Streuobstwiesen mit insgesamt 66 Obstbäumen auf den Weg gebracht. In Wolfshagen wurde auf Initiative vom örtlichen Jagdpächter Ulrich Bauerochse auf einer Fläche bei ihm und Andreas Habig eine schon dort im Frühjahr schon mit 16 Bäumen mit 14 Bäumen ergänzt und erweitert. Beide Eigentümer haben sich auch bereit erklärt die Pflege ihre Streuobstwiesen zu übernehmeen. Dies ist jeweils die Vorraumsetzung, dass es eine Förderung durch den Landkreis für die Begründung der Streujobwiesen gibt. Die zweite Fläche wurde bei Herrn Dr. Voß Am Kalte Bach in der Gemarkung Seesen angelegt . Dr. Voß durch die Presse entnommen, dass die Jägerschaft Seesen auch nach Eigentümern sucht , die Interesse haben Streuobstwiesen auf geeigneten Flächen an zu legen. Auf seiner Fläche stehen nun 16 Bäume, überwiegend hochstämmige Apfelsorten und einige Birnenbäume. Dr. Voß hat großes Interesse daran seine Strebostwiese zu pflegen und die erforderlichen Erziehungsschnitte durch zu führen. Auch eine zweimalige Beweidung mit Schafen hat er in Erwägung gezogen. Das nun wohl größte Projekt zur Anlage von Streuobstwiesen läuft nun aktuell auf den Flächen von Steffen Thudt in Herrhausen am Netteberg an. Hier werden auf einer Fläche von ca. 4000m², die Steffen Thudt mit seinem Bioland- Betrieb bewirtschaftet nun 36 Apfelbäume gesetzt. Steffen Thudt wird , so sein Konzept die auf der Fläche produzierten Äpfel im eigenen Bioladen in Herrhausen, dem Reich von seiner Freundin Jessica Lange, anbieten,. Ja ein in sich sehr interessantes und schlüssiges Konzept. Stolzenburg war schon immer die Fläche bei seinen Fahrten durch die Feldmark in Herrhausen als sehr geeignete Fläche für die Anlage einer Streuobstwiese ins Auge gefallen. So kamen dann im März diesen Jahres die Idee und der konkrete Wunsch von Steffen Thudt zur Deckung. Ein absoluter Glücksgriff für die fachgerecht Bepflanzung der drei Flächen dürfte die Entscheidung von Stolzenburg sein nach einer Einholung von Angeboten hier den Gärtnermeister Holger Ernst aus Salzgitter-Bad zu beauftragen. So werden die Obstbäume fachgerecht in gut vorbereitete Löcher gesetzt . Es wird ein Startdüngung eingebracht und die Wurzel werden von einem engmaschigen Sechseckgeflecht umgeben um so für einen Schutz gegen den gefährlichen Verbiss der Wühlmaus zu sorgen. Dann werden noch jeweils neben das Geflecht gleich zwei Pflöcke eingerammt, um diese dann mit Gurten mit den Bäumen zu verbinden. So wird dafür gesorgt ,dass die Bäume in nächsten Jahre auch aufrecht anwachsen und sich mit ihren Kronen entwickeln können. Herr Ernst hat die Eigentümer auch jeweils unterrichtet wie in den nächsten Jahren, die erforderliche Erziehungsschnitte zu erfolgen haben. Gleichzeitig hat er sich bereit erklärt dann im Frühjahr 2023 bei dem ersten Erziehungsschnitt dabei zu sein Ein Besonderheit wird es noch beim Schutz der Bäume auf der Fläche von Steffen Thudt geben . Er hat sich entschieden auf der Fläche ein nachhaltige zweimalige Beweidung seiner Fläche mit Rindern und Kühen durch zu führen.es ist die Charolais-Mutterkuh-Herde von Thudt`s Hof. Hier hat sich Stolzenburg nun ein besondere Schutzmaßnahme für die Bäume erdacht. Es werden die Bäume in kleine Gatter gestellt die 2 m hoch sind. Unten bleibt jeweils ein Höhe von 50 Zentimetern frei damit die Rinder hier das Gras um die Bäume herum abfressen Können. So gibt es hier auch keine Vergrasung , die der Wühlmaus einen Biotop bietet.
Einst sollte noch erwähnt werde das auf den Drei-Flächen nur hochstämmige Obstbäume, alte Obstsorten gepflanzt werden, Herkunft aus Südniedersachsen.Sie haben so klangvolle Namen wie „Finkenwerder Herbstprinz“, „Moringen Rosenapfel“, „Nordhäuser Winterforelle“, „Kassler Renette“ oder „Köstliche von Charneux“. Herr Stolzenburg weist daraufhin ,dass er weiterhin auf der Suche ist nach geeigneten Flächen ist, um Streuobstwiesen an zu legen. Die gesamte Tätigkeit der Jägerschaft Seesen erfolgt hier ehrenamtlich und bei Eignung der Flächen ist eine umfassende finanzielle Förderung durch die UNB gegeben