Am Plöner See in Schleswig-Holstein wurden rund 100 tote Reiherenten, Blesshühner, Möwen, Gänse und Schwäne entdeckt. Auch am Bodensee waren ca. 30 Wildvögel verendet.
Untersuchungen des nationalen Referenzlabors für aviäre Influenza wies in Proben der verendeten Wasservögel den Erreger der hochansteckenden "Geflügelpest" - auch "Vogelgrippe" genannt - nach. Weitere Verdachtsfälle werden derzeit untersucht.
Im Kreis Plön richtete das Veterinäramt Sperrbezirke um die Fundorte der toten Tiere ein. Dort müssen Geflügelhalter nun ihre Tiere in Ställen unterbringen.
Das Virus hat sich seit Mitte Oktober rasant ausgebreitet. Nachdem es zunächst in Indien und dann in Ungarn nachgewiesen wurde, hatte es Ende Oktober bereits Polen erreicht. Ursprünglich war das Virus im September in Sibiren entdeckt worden; es ist wahrscheinlich, dass sich der Erreger über die Flugrouten der Zugvögel ausgebreitet hat.
"Das Krankheitsgeschehen ist in dieser massiven Ausprägung besorgniserregend", so der Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Robert Habeck. "Der Befund ist Anlass für extrem hohe Wachsamkeit."
Für wildlebende Vögel ist der Erreger nicht immer tödlich, so dass er meist erst auffällt, wenn Tiere in Zucht- oder Legebetrieben erkranken.