Nutriabejagung mit Fallen im Hegering Nord

Nutriafänge in Oldenburgs Norden steigen. Hegering stellt erste Fallen auf. Aktiver Hochwasserschutz durch Jäger.

Nutriafalle im Entwässerungskanal

Der Eingang zur Falle liegt auf dem Wechsel der Nutrias

Sichern der Falle vor Ort

Nutria

 

Im Süden des Oldenburger Landes und den angrenzenden Kreisen ist das Nutriaproblem schon seit längerer Zeit allgegenwärtig. Bislang war der Norden Oldenburgs zwar nicht gänzlich verschont – aber die Wassernager traten dort bis vor kurzem noch nicht in nennenswerten Zahlen auf.

Das hat sich in den letzten Monaten deutlich geändert und Nutrias werden immer öfter beobachtet - und auch zur Strecke gebracht. Der Nutria gehört zum jagbaren Wild und unterliegt somit dem Jagdrecht.

Die im Volksmund „Sumpfbiber“ oder „Biber-Ratten“ genannten Nager, die ihre Burgen aus Schilf und Rohr in Ufernähe bauen, sind jetzt auch vermehrt im Oldenburger Norden angelangt. Sie unterhöhlen mit ihren Gängen die Eindeichungen, die die norddeutsche Kulturlandschaft seit Jahrhunderten vor Überflutungen schützen.

Ursprünglich stammen die entfernt an Biber erinnernden Tiere aus Südamerika. Zur Pelzgewinnung wurden sie vermutlich bereits im 19. Jahrhundert auch in Deutschland eingeführt und verwildert – und (da der Balg sehr wertvoll war) entsprechend stark bejagt. Erst nach dem 2. Weltkrieg breiteten sich dann Populationen praktisch ungehindert in ganz Europa über die Wasserwege aus.

Die Exemplare können - bei entsprechendem Alter - mehr als 10 kg wiegen und 65 cm (ohne Schwanz) lang werden.

Nun wurden von Mitgliedern des Hegeringes Nord in zwei Revieren erste, speziell auf den Nutria ausgerichtete Fallen aufgestellt. Diese werden in Entwässerungskanälen (Sielen, Fleeten, Veens) auf den "Wasserwechseln" der Nagetiere eingebracht. Die speziellen Fallen sind daher aus Kunststoff mit Edelstahlbeschlägen und besonders widerstandsfähig. (WeKa invasiv).

Neben Nutrias gehen häufig auch Bisamratten in die Falle - ein positiver Nebeneffekt, da der verantwortliche Jäger des Hegeringes Nord auch offiziell von der Moorriem-Ohmsteder Sielacht (MOS) mit der Bekämpfung dieses Schädlinges beauftragt ist. Diese hat dankenswerterweise auch die jetzt aufgestellten Fallen finanziert.

Nutria galt übrigens in der ehemaligen DDR als Delikatesse! Und auch aus den USA stammen viele Rezepte zur Zubereitung des mageren (und an Kaninchen oder Hasen erinnernden) Fleisches. Oldenburger Jäger, die bereits gekostet haben, bestätigen gern, dass beispielsweise Nutriagulasch sehr schmackhaft ist.  

Aber Vorsicht! Vor dem Verzehr muss das Fleisch - genau wie bei Haus- oder Wildschwein - einer amtlichen Trichinenschau unterzogen werden.

Weitere Informationen zu tierischen Neubürgern gibt es hier auf auf unseren Seiten: KLICK.