Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Northeim: Pächter suchen nach Entlastung
Durch den Anbau von Energiepflanzen und die hohen Preise für Feldfrüchte sind die Wildschäden zu einem Problem geworden. Das sagte Northeims Kreisjägermeister Winfried Müller in der mit über rund 130 Gästen sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Northeim in der Stadthalle Moringen.
Jagdpächter müssen Landwirten Schäden auf ihren Äckern ersetzen, den vor allem Wildschweine anrichten. Diese Schäden können in Einzelfällen schnell mehrere tausend Euro ausmachen. „Wir müssen in Zusammenarbeit mit den Landwirten und Jagdgenossenschaften Regelungen treffen, um die Pächter zu entlasten. Die Deckelung von Wildschadenszahlungen, Ausstiegsklauseln und die Sortenwahl bei Feldfrüchten sind Möglichkeiten, die genutzt werden könnten“, sagte Müller. Eine Zahl über die gesamte Höhe des Wildschadens im Landkreis Northeim nannte Müller nicht.
Weiter muss nach Darstellung des Kreisjägermeisters an der Verringerung der Unfälle mit Wildtieren gearbeitet werden. „Wir haben schon viel erreicht, aber dürfen nicht nachlassen.“ 220 Wildunfälle wurden im vergangenen Berichtszeitraum gezählt, 21 Unfallschwerpunkte im Landkreis gibt es. Hauptsächlich ist Rehwild darin verstrickt. Gut angelaufen sei auf vier Teststrecken der Einsatz von so genannten Duftzäunen.
Für Biotopverbesserungen in den Revieren haben die Jäger rund 38000 Euro und 4900 Arbeitsstunden aufgewendet.
Die größte Steigerungsrate bei den Abschüssen gab es im vergangenen Jahr bei den Wildschweinen. Die Strecke wuchs von 770 auf 2035 an, eine Folge des milden Winters und des guten Nahrungsangebotes. Müller erwartet, dass die Bestände weiter ansteigen.
Hauptwild ist und bleibt das Rehwild, ebenfalls mit einer Steigerung. Dessen Strecke kletterte von 3292 Stück auf 3723. Weitere Abschusszahlen: Rotwild 83 (80), Muffel 29 (40), Damwild 5 (9), Fuchs 2451 (1675), Waschbär 620 (318).
Ingesamt weisen die Streckenstatistiken für die 257 Reviere auf 122000 Hektar 5875 Stück Schalenwild aus. Das macht einen Zuwachs von 40 Prozent. Bei Niederwild stiegt die Strecke auf 8201 Stück, was einen Zuwachs von 30 Prozent bedeutet.
Hans Peter Niesen