Der Landkreis Leer hat eine Fläche von ca. 1.100 km², in denen ca. 157.000 Menschen leben. Die landwirtschaftl. Fläche ist gleichzusetzen mit der zu bejagenden Fläche mit einer Größe von ca. 76.200 ha. Sie ist in 160 Jagdreviere eingeteilt.
Die Jägerschaft des Landkreises Leer e. V. betreut 15 Hegeringe einschließlich der Insel Borkum mit insgesamt 1.250 Mitgliedern.
Das flache, weite Land an der Nordseeküste bietet Hochwildarten keinen, dafür anderen Arten um so besseren Lebensraum.
Unser "Rheiderland" (Marsch und Seemarschböden) ist in den letzten 10 – 15 Jahren besonders durch die ständig steigende Zahl der überwinternden Gänsevögel bekannt geworden. Über 42.000 Blässgänse und mehr als 32.000 Nonnengänse bevölkern im Winter jeden Jahres das Niederrheiderland. Dazu kommen die Graugänse und die Vielzahl von Wildenten.
Auf den Geestböden im Landkreis dominiert der Getreideanbau mit steigendem Maisanteil. Waldflächen (ca. 3 %) sind rar, aber die Landschaftsbereiche mit den Wallhecken, die von der "Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Leer" in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft gepflegt werden, bieten Niederwild und anderen wildlebenden Arten interessanten Lebens-raum. Hier hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise der Fasan wieder stärker vermehrt.
In den Bereichen Uplengen, Moormerland, Rhauderfehn und Ostrhauderfehn sind noch einige, meist verbirkte naturnahe Moorflächen vorhanden, um deren Wiedervernässung man bemüht ist. Die Flußmarschgebiete entlang der Flüsse Leda und Jümme bilden ebenfalls einen Grünlandgürtel, wo oftmals auf 300 ha Revierfläche, heute noch – nicht selten – bis zu 100 Hasen jährlich zur Strecke kommen.
Das Jagdgesetz verpflichtet dazu, Wildbestände zu hegen und deren Lebensräume zu erhalten und zu sichern, wobei im Vordergrund steht, daß ein artenreicher, vielfältiger und gesunder Wildbestand bestehen bleibt. Die Jägerschaft des Landkreises Leer hat daher u. a. schon seit über 25 Jahren jährlich über 20.000 Bäume und Sträucher in Form von Hegebuschanlagen erstellt. Insgesamt wurden somit über 130 ha mit einem Kostenaufwand von 270.000 DM bzw. 138.050 Euro bepflanzt.
Vieles hat sich zum Guten, aber leider mehr zum Nachteil für die Jäger in diesen vergangenen Jahren entwickelt. Z. B. nimmt das Raubzeug zu, sogar Waschbär und Marderhund sind im Vormarsch. Auch das Schwarzwild hat sich in den letzten Jahren – bedingt durch den erhöh-ten Maisanbau – in dem Landkreis Leer als Standwild eingebürgert.
Die Jägerschaft des Landkreises Leer ist daher der Meinung, daß unseren Kindern die "Natur" näher gebracht werden muß. Sie hat daher mit Unterstützung der "Bingo-Lotto-Gesellschaft" dem Landkreis Leer und der Sparkasse Leer-Weener auf dem Gut Stikelkamp eine Ausbildungsstätte unter dem Motto "Lernort Natur" aus den nachfolgend aufgeführten Positionen erstellt:
Wir alle hoffen, daß diese Ausbildungsstätte unserer Nachwelt recht lange erhalten bleibt. Nach dem Motto "Tasten, Schmecken, Riechen" wird die Natur zum Anfassen und prägt sich somit intensiver ein.