Nistkastenbauaktion 2017

(v.l.) Sven Pehrson und Steffen Dirksen zeigen landwirtschaftliche Geräte.

Eifrig wurden die Nistkästen zusammengebaut.

(2.v.r.) Markus Neumann zeigt den Eltern und Kindern auf dem Waldbegang einige Präparate.

Stolz zeigen die Kinder ihre selbst zusammengebauten Nistkästen.

Die Natur den Kindern näher zu bringen ist dem Hegering Rastede-Nord wichtig. Deshalb laden Marlene und Werner Grimm die Kinder aus den Kindergärten Hahn-Lehmden und Heubült auf ihrem ehemaligen Bauernhof in Hahnermoor ein, um ihnen zu zeigen, womit ein Jäger sich so im Laufe des Jahres beschäftigt. In diesem Jahr haben sich die Landwirte dazu gesellt. Steffen Dirksen, Agraringenieur und Sven Pehrson, angehender Landwirtschaftsmeister, haben einiges vorbereitet, um den Kindern das wahre Leben in einem landwirtschaftlichen Betrieb zu vermitteln. Ein langer Tisch ist belegt mit Geräten und Fahrzeugen, die ein Landwirt je nach Jahreszeit und Zweck benutzt. Alles Original Modelle bekannter Produktionsfirmen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ein Mähdrescher ist dabei, ein Getreidehäcksler, ein Güllewagen darf nicht fehlen. Und der Pflug, der im Frühjahr den Boden für das Saat- und Pflanzgut vorbereitet. Die Kinder probieren alle Geräte aus und stellen Fragen „wie das denn wohl so funktioniert“. Und man stellt fest, die Väter haben die gleichen Fragen. Nicht überraschend, dass es ausschließlich Väter sind. Ein Argument dafür ist: Damit die Mütter mal ausspannen können. Nebenan steht ein überdachter Anhänger, in dem sich einige junge Kälber im weichen Stroh tummeln. Friedlich schauen sie drein. Aber hungrig scheinen sie auch zu sein, denn als ein Sprössling aus dem Kindergarten ihm einen Nuckeleimer hinhält, saugt das Kalb genüsslich daran. „Das ist Landwirtschaft zum Anfassen“, meint dann auch Sven Pehrson. Die Ernährung des Viehs wird anhand von großen Gefäßen mit Silagen erläutert. „Wir informieren über verschiedene Futtersorten“, sagt Dirksen und erzählt von der Gras- und Maissilage, dem Raps-Soja-Mais und dem Mineral-Mix als Kraftfutter und dem Mineralfutter.

Koordinator und Organisator der Veranstaltung ist Werner Grimm vom Hegering Rastede-Nord. „Wir haben die Verbindung zur Landwirtschaft gesucht, weil wir ein hohes Wissensdefizit bei den Kindern und auch den jüngeren Eltern über die Landwirtschaft feststellen“, so der Jäger. Das Beispiel von der lila Kuh wird in diesem Moment naturgemäß angeführt. „Hinzu kommt, dass wir im ständigen Dialog über die Vorgänge in der Natur stehen“, ergänzt Grimm. Beide Verbände suchen dringend Nachwuchs. „Und da können wir nicht früh genug anfangen“, sagt auch Markus Neumann, Mitglied im Vorstand des Hegerings und junger Familienvater.

Aus dem Stall sind laute Klopfgeräusche zu hören. Hier hämmern die Väter mit den Kindern Nistkästen zusammen. Die natürlich mit nach Hause genommen werden dürfen, und zu aufgehängt werden Fleißige Hände aus den Behindertenwerkstätten in Edewecht hatten dafür die Bausätze vorbereitet, so dass die fertigen Werke schnell gezeigt werden können. Unterstützt wurden sie von Jan Gerd Martens und Günter Schröder. Eine dritte Gruppe geht mit „kompetenter Begleitung“ eines Jägers mit Rucksack und Waldhorn in den nahen Wald und entdeckt, wo heute Nacht ein Reh geschlafen hat, denn eine kleine Mulde zeugt davon, dass hier wohl ein Tier längere Zeit gelegen haben muss. Oben im Baum sitzt „schon seit Stunden“ ein Kautz, ruhig und ganz versonnen. Einige Tierpräparate wurden im Wald versteckt, wo sie von den Kindern entdeckt wurden. Arbeitssame Erzieherinnenhände in den Kindergärten haben für das Frühstück Ammerländer Schwarzbrote mit leckerem Käse oder Wurst belegt.

gez. Werner Grimm