Jahreshauptversammlung 2024

(v.l.) Christian Cordes, Hegeringleiter Lutz Wemken, Gerd Baumgärtner, Hans Herrmann Wemken, Werner Grimm und der Schriftfüher der Kreisjägerschaft Ammerland Hartwig Leipolt.

Am 12. März 2024 fand die Jahreshauptversammlung des Hegeringes Rastede Nord statt. Hegeringleiter Lutz Wemken freute sich, dass viele Hegeringmitglieder und einige Jagdvorstände der Einladung gefolgt waren. Dies macht deutlich, dass es ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl im Hegering gibt und der einzelne gut und umfangreich informiert sein möchte.

Wemken bedankte sich bei den Jagdausübungsberechtigten, die sehr viel Zeit und Anstrengungen verwenden, um die Artenvielfalt in den Revieren zu verbessern. Hierzu zählen unter anderem Biotopverbesserungsmaßnahmen, wie das Blühstreifenprogramm, Wildackeranlage, Gehölzanpflanzungen, Errichtung von Feuchtbiotopen, Grünlandextensivierungen ebenso wie auch eine verstärkte Bejagung der Prädatoren. Auch hat die Jugendgruppe „Die Falkenaugen“ des Hegeringes wieder einige Naturschutzprojekte realisieren können. Besondere Projekte der Gruppe waren das große Insektenhotel bei der Gaststätte Decher in Delfshausen oder der Schwalbenturm im Göhlen.

Deutlich wurde aber auch auf die Wildtierrettung während der Mahd hingewiesen. Landwirte und Lohnunternehmer sollten gerade die Mähtermine im Mai und Juni mit den Jagdausübungsberechtigten im Vorfeld absprechen und bei jeder Mahd den akustischen Wildretter einsetzen. Leider können Rehkitze bis zur dritten Lebenswoche so nicht gerettet werden, da sich diese noch auf ihren Drückreflex verlassen. Aus diesem Grund sollten 24 Stunden vor der Mahd zwei Vergrämungsmaßnahmen pro Hektar aufgestellt werden. Bei den Vergrämungsmaßnahmen handelt es sich um knisternde Müllbeutel, die an ca. zwei Meter langen Stangen befestigt werden. Dies führt in der Regel dazu, dass die Ricke die Kitze aus der Fläche führt. Die Landwirte des Hegeringes haben mit diesem Vorgehen die Mähverluste deutlich reduziert. Sehr gute Erfolge werden auch mit dem Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras erzielt.

Der Fallwildanteil „Verkehr“ beim Rehwild lag im vergangenen Jahr bei 27 Stücken, was einem Anteil von 15% entspricht. Hier appellierte Wemken an die Jagdausübungsberechtigten wieder frühzeitig mit der Bejagung des Rehwildes an Unfallschwerpunkten zu beginnen. Aber auch die Autofahrer sollten an roten Dreibeinen, die auf Wildunfälle älteren Datums hinweisen, vorrausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Leider nehmen auch die Unfälle mit männlichem Dam- und Rehwild zu, bei denen sich die Tiere in achtlos liegengelassener Weidezaunlitze mit ihren Geweihen bzw. Gehörnen verfangen. Wenn niemand auf diese Tiere aufmerksam wird, verenden sie meist erst nach tagelangem Kampf in diesen tödlichen Fallen. Die Jagdausübungsberechtigten aus dem Hegering appellieren an die jeweiligen Landbesitzer, diese unzerreißbaren Weidezaunlitzen und auch Rundballennetze nicht einfach achtlos im Gelände herumliegen zu lassen. Gerade für junge Damhirsche wird dies meist zur tödlichen Falle.

Auch in diesem Jahr wird der Hegering auf 48 Flächen - mit einer Gesamtfläche von 32 ha - Blühstreifen anlegen, um mehr Rückzugsflächen für die Artenvielfalt zu schaffen. Der Hegering bittet jeden Jagdgenossen, der noch Flächen hat, die mit Blühsträuchern oder einer Streuobstwiese bepflanzt werden können, sich bei dem Hegeringleiter zu melden.

Im Tagesordnungspunkt Ehrungen wurde Hans Hermann Wemken für 65-jährige, Werner Busch für 60-jährige, Gerd Baumgärtner und Gerd Heinemann für 50-jährige, Lutz Wemken für 40-jährige und Christian Cordes für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement von Werner Grimm, der seit mittlerweile 25 Jahren eine Nistkastenbauaktion mit anschließender Naturpfadführung für die Kindergartenkinder des Kindergartens Hahn Lehmden und Heubült veranstaltet.

Auch in diesem Jahr plant der Hegering wieder viele Öffentlichkeitsaktionen mit Kindergarten- und Grundschulkindern. Auf dem Terminplan stehen gemeinsame Ansitze und Naturpfadführungen. Wie in den Jahren zuvor werden den vierten Klassen der Grundschule Hahn Lehmden und Kleibrok die Waldspiele angeboten. Auch das Umweltbildungszentrum Ammerland soll weiterhin unterstützt werden.

gez. Lutz Wemken