Herbstversammlung 2018

(v.l.) Hegeringleiter Lutz Wemken, Jägerschaftsvorsitzender Siegfried Wolter und Gastreferent Thomas Janßen.

Am 9. Oktober 2018 fand die Herbstversammlung des Hegeringes Rastede Nord statt. Hegeringleiter Lutz Wemken freute sich, dass 45 Hegeringmitglieder und Jagdvorstände der Einladung gefolgt waren. Vorgestellt wurden die drei neuen Hegeringmitglieder: Ralf Felder, Jan Martens und Martin Wilkens.

Im Bericht des Hegeringleiters machte Wemken deutlich, dass die Revierinhaber vor immer größeren Herausforderungen stehen. Auf der einen Seite sind die geplanten massiven biotopverändernden Maßnahmen wie der Torfabbau im Hankhausermoor und die Küstenautobahn A20 eine große Gefahr für die bereits dort angelegten Biotope. Auf der anderen Seite ist die Bedrohung der heimischen Fauna durch die invasiven Arten: Marderhund, Waschbär, Nutria und Nilgans zu nennen. „Um unserer Hauptaufgabe, dem Schutz und der Erhaltung einer artenreichen, frei lebenden Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen, gerecht zu werden, müssen die Revierinhaber immer mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen“, sagte Wemken.

Da der Hegering gerne auf Ergebnisse aus der Forschung bei seiner Arbeit zurückgreift, wurden den Biologen der RIFCON GmbH zwei Eigenjagdbezirke für eine Studie zur Verfügung gestellt. Ziel dieser Feldstudie war es, Aussagen über das Raumnutzungsverhalten des Feldhasen treffen zu können. Des Weiteren wurden dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung 30 Proben zur Untersuchung auf Paratuberkulose zur Verfügung gestellt. Die Paratuberkulose ist eine chronische Magen-Darm-Entzündung der Wiederkäuer. Diese Krankheit ist weltweit verbreitet und unheilbar. Die Tiere erkranken an chronischen Durchfällen und aufgrund der Abmagerung nimmt die Krankheit stets einen tödlichen Verlauf. Die Erkrankung ist eine Zoonose, die nicht nur von Haustier auf Wildtier übertragen wird, sondern auch auf den Menschen.

Bei den Berichten aus den Revieren wurde flächendeckend bestätigt, dass das Saatgut für das Anlegen der Blühstreifen und Wildäcker auf moorigen Böden in diesem Jahr gut aufgelaufen ist. Bewährt hat sich auch die Saatgutzugabe von Markstammkohl, Futterraps, Winterrübsen und Gelbsenf. Große Bedenken äußerten die Jagdausübungsberechtigten über die Bestandszahlen beim Fasan. Beim Hasen wird von gleichbleibenden Besätzen ausgegangen. Scheinwerferzählungen nach dem Häckseln des Maises sollen diese Beobachtungen bestätigen.

Im Gastreferat, das von Thomas Janßen gehalten wurde, ging es um die fachgerechte Versorgung von Wildbret. Anschaulich wurde dem Auditorium anhand von Power Point Folien gezeigt, wie Reh- bzw. Schwarzwild richtig versorgt wird. Auch wurde noch einmal ausführlich auf die Organbeschau, die bei allen Organen stets zu erfolgen hat, eingegangen.

gez. Lutz Wemken