Herbstversammlung 2017

Auf dem Bild: (v.l.) Die Bisamfänger Ralf Meyer, Christoph Engelbart, Heiko Engelbart, Lukas Hoffmann, Ewald Bruns, Hegeringleiter Lutz Wemken und der Verbandsvorsteher des Wasser- und Bodenverbandes Wesermarsch Fritz-Harald Strohthoff-Schneider.

Das Präparat eines Nutias.

Am 10. Oktober 2017 fand die Herbstversammlung des Hegeringes Rastede Nord statt. Hegeringleiter Lutz Wemken freute sich, dass 50 Hegeringmitglieder und Jagdvorstände der Einladung gefolgt waren. Vorgestellt wurden die zwei neuen Hegeringmitglieder: Keno Lehners und Richard Eiler. Im Hegeringleiterbericht wurden die Themen: Änderung des Waffengesetzes, Afrikanische Schweinepest, der neue §28a Bundesjagdgesetz – der das Management invasiver Arten regeln soll -, Ergebnisse aus der akustischen Wildtierrettung, das Blühstreifenprogramm, die Wildtiererfassung, die Sommerzählung der Gänse, die revierübergreifenden Krähenlockjagden und die Öffentlichkeitsarbeit erörtert.
Eins der zentralen Themen war, der am 7. Oktober in Vreschen-Bokel in einem Maisfeld gefundene tote Wolf. Der nach Auskünften des Wolfsbüros des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gefundene Wolf ist an einer Schussverletzung zu Tode gekommen. Hegeringleiter Lutz Wemken verurteilte den Abschuss dieses Tiers, das über den Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie den höchsten Schutzstatus in Deutschland genießt, auf das deutlichste.
Im Hegering wird eine Sammelstelle für erbeutetes Raubwild, das aus Artenschutzgründen erlegt werden muss, eingerichtet. Hier sollen die Tiere tiefgefroren gesammelt werden, damit in zyklischen Abständen die Fellwechsel GmbH diese Rohware abholen kann. Die Fellwechsel GmbH ist die Betreibergesellschaft einer Abbalgstation, die zum Jahresbeginn 2017 in Rastatt in Baden-Württemberg errichtet wurde. So kann gewährleistet werden, dass die Felle nachhaltig und sinnvoll genutzt werden.
Da bei Nutrias ein sprunghafter Anstieg der Jagdstrecke dieser invasiven Tierart zu verzeichnen ist, hat sich der Hegering überlegt, wie ein vernünftiges Bejagungskonzept aussehen kann. Fakt ist es, dass die Nutria am besten durch die Fallenjagd reguliert werden kann. Da die  Bisamfänger sowieso schon dem Bisam an den Gewässern des Hegeringes nachstellen, macht es Sinn, dass diese Fänger in Zukunft auch die Nutria fangen. Problematisch ist nur, dass die Nutria, die seit 2001 in Niedersachsen in die Liste der jagdbaren Tierarten aufgenommen wurde, nicht ohne einen Jagderlaubnisschein von einem Bisamfänger gefangen werden darf. Aus diesem Grund stellten die Revierinhaber und Eigenjagdbesitzer den Bisamfängern einen eingeschränkten Jagderlaubnisschein für den Fang von Nutria aus. Der Verbandsvorsteher der Wasser- und Bodenverbandes Herr Fitz-Harald Strohthoff-Schneider machte noch einmal deutlich, welch große Schäden die Nutria an Deichen und Dämmen durch ihre Wühltätigkeit anrichtet. Er bedankte sich ausdrücklich beim Hegering, der durch diese Vorgehensweise eine gewisse vorbildliche Vorreiterrolle übernimmt. Er überreichte dem Hegering als Dank Fallen zur Einregulierung der Nutriabestände.

Am 20. Januar und am 10. Februar 2018 werden wieder zwei Taubenjagdtage angeboten, bei denen auch revierlose Jäger des Hegerings die Möglichkeit haben mit den Pächtern jagdlich in Kontakt zu treten. Bis jetzt haben leider erst 48 Hegeringmitglieder die Bedingungen für die „DJV Jahresschießnadel Flinte“ erfüllt. Es wurde noch einmal daran erinnert, dass bei vielen Treibjagden des Hegeringes die Jahresschießnadel und der gültige Jagdschein Bedingung für die Teilnahme sein werden. Bei den Berichten aus den Revieren wurde flächendeckend bestätigt, dass das Anlegen der Blühstreifen und Wildäckern auf moorigen Böden weiterhin Probleme bereitet, da das Pflanzgut im zweiten Jahr meist nicht mehr so gut aufläuft. Große Bedenken äußerten die Jagdausübungsberechtigten über die Bestandszahlen beim Fasan. Beim Hasen wird von gleichbleibenden Besätzen ausgegangen. Scheinwerferzählungen nach dem Häckseln des Maises sollen diese Beobachtungen bestätigen. Abschließend zeigte Hegeringleiter Lutz Wemken, wie aus einer preisgünstigen Plastiklockkrähe aus dem Baumarkt, durch Besockung mit einer schwarzen Socke, ein hochwertiger, robuster Lockvogel wird.
gez. Lutz Wemken