Feldhasenstudie mit der RIFCON GmbH

Jäger, die Falkenaugen und die Biologen von RIFCON GmbH.

Vorsichtig wurde in einer Linie die Feldflur abgetrieben.

Die Fänger lagen ca. 20 Meter vor den Netzen.

Beim Aufrollen der Fangnetze kamen die Akteure ins Schwitzen.

Mittags gab es nicht nur belegte Brötchen sondern auch "Hasenfutter".

Im Oktober 2017 wandte sich die RIFCON GmbH an den Hegeringleiter des Hegeringes Rastede Nord Lutz Wemken, mit der Bitte ein Revier für den Feldhasenfang für eine Studie zur Verfügung zu stellen. Wichtig war den Biologen, dass das Revier über einen hohen  Maisanteil verfügt. Die RIFCON GmbH befasst sich schwerpunktmäßig mit der Bewertung der Risiken von Pflanzenschutzmitteln für Natur und Umwelt, insbesondere im nationalen und europäischen Zulassungsverfahren für diese Produkte. Ziel dieser Feldstudie ist es, Aussagen über das Raumnutzungsverhalten des Feldhasen treffen zu können. Insbesondere sind die verbrachten Zeitanteile während der Nahrungssuche im Mais von Bedeutung. Da der Hegering sehr an solchen Forschungsergebnissen interessiert ist, wurden den Biologen von zwei Eigenjagdbesitzern die Reviere zur Verfügung gestellt. Die Voraussetzungen für das Durchführen einer solchen Studie sind allerdings zahlreiche Genehmigungen von der Naturschutz- und  der unteren Jagdbehörde. Problematisch ist auch, dass der Fang der Hasen zu Beginn der Setz- und Brutzeit erfolgt, was ein hohes Maß an Verantwortung für die Fauna bedeutet. So darf es z.B. zu keinen größeren Störungen bei brütenden bzw. trächtigen Tieren kommen. Es werden auch keine freilaufenden Jagdhunde mitgeführt.
 
Am 8. April 2018 trafen sich die Biologen mit den Jägern. Nach einer ca. einstündigen Verhaltensunterweisung ging es in die Reviere. Die Feldhasen werden in den Studiengebieten mit Netzen von 100m Länge, 1m Höhe und einer Maschenweite von ca. 5cm gefangen. Bei dieser Fangmethode laufen Treiber über die Felder und veranlassen die Feldhasen damit in die aufgestellten Netze zu laufen. Die gefangenen Tiere werden gewogen, das Geschlecht bestimmt und adulte (ausgewachsene), nicht führende Tiere mit einem Telemetriesender ausgestattet. Alle Individuen werden am Fangort nach der Besenderung wieder freigelassen. Die Telemetriesender bestehen aus einem an Kabelband befestigtem Sender, der wie ein Halsband um den Hals des Tieres gelegt wird. Dieses wird so angelegt, dass es nicht über den Kopf des Tieres gestreift werden kann, aber locker genug sitzt und ausreichend Platz für problemloses Atmen und Schlucken der Nahrung lässt.
Während des späteren 24 Stunden Monitorings bestimmen jeweils zwei Personen mit Hilfe von Yaggi-Antennen die Richtung und die ungefähre Entfernung des akustischen Signals des Senders. Durch die Berechnung des Schnittpunktes der beiden Peilrichtungen kann so der Standort des Tieres bestimmt werden.


Da bei dem ersten Fangtermin nicht genügend Hasen gefangen werden konnten, wird dieser Termin noch einmal kurzfristig wiederholt. „Der Hegering erhofft sich von dieser Studie Informationen um den Feldhasenbesatz noch gezielter mit biotopverbessernden Maßnahmen unterstützen zu können. Uns ist es aber auch wichtig die Bevölkerung über solche Aktionen zu unterrichten“ sagt Lutz Wemken.

gez. Lutz Wemken