Geschichte des Jagdhornblasens

Die Geschichte des Jagdhornblasens

An Gesellschaftsjagden nehmen viele Treiber und Jäger teil. Die Jäger werden in der Regel weiträumig um eine zu bejagende Fläche abgestellt. Die Treiber gehen dann in dichten abständen über die abgestellte Fläche. Hierbei muss die Treiberwehr in einer geraden Linie vorgehen. Die  Treiber dürfen erst losgehen, wenn die Schützen bereitstehen. Die Schützen dürfen ihre Waffe erst laden, wenn die Jagd freigegeben wurde, bzw. müssen ihre Waffen entladen wenn die Jagd beendet ist. Es kommt erschwerend hinzu, dass es sich um große Gebiete handelt aber trotzdem alle Schützen und Treiber idealerweise gleichzeitig informiert werden müssen. Dies wurde mit einfachen Tönen die auf Tierhörnern geblasen wurden gelöst. Im Laufe der Jahre wurden die Tierhörner durch eigens entwickelte Signalhörner aus Blech ersetzt. Später wurden die Signale komplexer und die Signalhörner zu Blechblasinstrumenten. Die heute üblichen Hörner sind das Parforcehorn (großes Horn) und das Fürst Pless Horn (kleines Horn). Im Normalfall haben die Instrumente keine Ventile wie zum Beispiel eine Trompete. Es können also nur die Naturtöne geblasen werden. Beim Fürst Pless Horn sind dies bis zu 6 Töne und beim Parforce Horn sind es bis zu 14 Töne. Zu den Jagdsignalen sind später auch noch Märsche, Fanfaren und andere Stücke komponiert werden. Das Jagdhornblasen ist nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil der Jagd und des jagdlichen Brauchtums. So wird diese Tradition bei Gesellschaftsjagden und festlichen Anlässen gepflegt. Zu der Prüfung eines Jagdscheinanwärters gehört auch das sichere erkennen von 3 wichtigen Jagdsignalen:

Anblasen Treibens: Die Treiber gehen voran und die Schützen dürfen ihre Waffe laden und schießen.

Treiber in den Kessel: Die Schützen dürfen von nun an nur noch an außen schießen.

Hahn in Ruh: Die Schützen müssen ihre Waffen entladen. Das Treiben ist zu ende.