Die Jägerschaft Uslar wurde Jahr 1957 gegründet. Als Mitglied der Landesjägerschaft Niedersachsen sind wir ein staatlich anerkannter Naturschutzverband. Mit derzeit 280 Mitgliedern nutzen wir unser jagdliches Wissen, um uns für die Erhaltung und Pflege der in unserer Region vorhandenen Tier- und Pflanzenwelt einzusetzen und die Artenvielfalt zu stützen und zu fördern.Unserer Reviere verteilen sich über eine Fläche von ca. 10.000 ha und sind in zwei Hegeringe gegliedert.
Besonders stark macht sich die Jägerschaft Uslar für den Biotopschutz. So führen wir mit unseren Mitgliedern laufend Pflanzaktionen zur Anlage von Hegebüschen und Hecken durch. Bis heute wurden durch diese Arbeit 75 Flächen mit einer Gesamtfläche von ca. 22 ha geschaffen, die vielen Wildarten aber auch vielen Kleinlebewesen Möglichkeit des Unterschlupfes und der Nahrungsverbesserung bieten. Ferner wird im sog. Malliehagental ein jägerschafteigenes Biotop (2 ha) gepflegt und im Rehbachtal bei Delliehausen unterhalten wir eine Hochstaudenfläche mit Tümpeln von ebenfalls 2 ha. Erfreulicherweise ist hier mittlerweile ein Refugium für selten gewordene Kleintiere und Pflanzenarten entstanden.
Darüber hinaus versucht die Jägerschaft Uslar seit einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung durch Jagdpächter und Jagdgenossenschaften das hier früher zahlreich vorkommende Rebhuhn in seinem Bestand zu stützen bzw. wieder einzugliedern. Hierzu wurden jährliche Aussetzaktionen von Paarhühnern durchgeführt, die sich erfreulicherweise in einigen Fällen auch zu kleineren Völkern entwickeln konnten.
Uslar, am Südrand des Solling gelegen,ist eine Kleinstadt mit ca. 17.000 Einwohnern. Unsere Jagdreviere liegen im Uslarer Becken, das westlich an das Weserbergland grenzt und im Nordwesten von den Wäldern des Sollings umrahmt wird.
Unsere Landschaft ist vorwiegend geprägt von ruhigen, weiten Wäldern und schmalen Wiesentälern, mit einer Fläche von insgesamt 45.000 Hektar.Von Rotbuchen dominierte Wälder bilden die natürliche Vegetation der nährstoffarmen Sandsteinstandorte. Insgesamt 1.300 Hektar des Solling-Vogler sind derzeit als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Als Besonderheiten gelten die weitgehend baumfreien Hochmoore auf dem Sollingplateau. Im Zuge der Wiederaufforstung entstanden weitläufige Fichtenwälder, welche heute ca. 40 Prozent der Waldfläche des Naturparkes einnehmen.
Zu den hauptsächlich vorkommenden Wildarten zählen das Reh-, das Rot- sowie das Schwarzwild. Aber auch das Muffelwild zieht seine Fährte durch unsere Wälder. Hase, Rebhuhn, sowie Wildtauben leben in der weiten Feldflur und einige Entenarten an den kleinen Bächen.Um diesen Wildarten die Existenz zu sichern, (Hasen und Rebhühner werden schon seit Jahren freiwillig nicht mehr bejagt), müssen wir das vorkommende Raubwild (Fuchs, Dachs, Waschbär, Marder und Iltis) im Rahmen der uns gesetzlich vorgegebenen Maßnahmen stark bejagen.
Erfreulicherweise können wir im Solling seit einigen Jahren wieder vermehrt Wildkatzen beobachten und auch der sehr empfindliche Schwarzstorch sucht nach geeigneten Nistplätzen. Der Wildbiologe Karsten Hupe, Mitglied unserer Jägerschaft, hat umfangreiche Untersuchungen über die Wildkatze angestellt, deren Ergebnisse demnächst in die von ihm z. Z. verfasste Doktorarbeit einfliessen werden.