PEINE. Der Neue bleibt der Alte: Steffen Bartels wurde bei der Hauptversammlung der Jägerschaft Peine als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt. Ebenfalls einmütig verliefen die Wiederwahl seines Stellvertreters Holger Willies und des Schatzmeisters Jens Haarstrich. Die Nachfolge des im vergangenen November verstorbenen Schatzmeisters Michael Zacharias tritt Lisa Behme an. Die rund 150 Mitglieder wählten sie einstimmig.
Wiedersehensfreude, Jagderlebnisse, Neuigkeiten aus den Revieren, Politikthemen und ertönende Jagdhörner – die Versammlungsnormalität muss sich nicht neu erfinden, sie verläuft wieder wie vor Corona. Peiner Bürgermeister Klaus Saemann lobte das Fachwissen und die Arbeit der Jägerinnen und Jäger für die Natur, den Artenschutz, Wildtierbestand und das „gute Image“ der Jagd. „Mutwillige Zerstörung in den Wäldern wird durch Sie beseitigt, das ehrt Sie“, betonte er und appellierte, die Menschen weiterhin über die Jagd aufzuklären.
„Ich esse Fleisch“, leitete Stefanie Weigand, stellvertretende Landrätin, ihr Grußwort ein. Daher stehe die Wertschätzung gegenüber diesem Lebensmittel an erster Stelle. Die Jagd habe eine regulierende und ordnende Funktion. Jagd stehe im Zusammenhang mit Hege und Pflege. Es gehe um die Auswirkungen auf den Wald und dessen Populationen, das Zählen der Bestände und deren Überleben zu garantieren.
„Dank“ für die Blühstreifen und an Drohnenflieger zur Kitzrettung äußerte Kreislandwirt Wilfried Henties. Er erwähnte den neu gegründeten Landschaftspflegeverband des Landkreises. Er dankte Landrat Hennig Heiß, dass er sich dafür eingesetzt habe und nannte den Vorsitzenden der Jägerschaft als dessen „maßgeblichen Antreiber“. So stelle er sich zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Politik eine gute Zusammenarbeit vor.
Hans Hesse, Bezirksvorsitzender der Landesjägerschaft Niedersachsen, gab zu bedenken, dass abermals eine Novellierung des erst kürzlich neu verabschiedeten Niedersächsischen Jagdgesetzes geplant sei.
Mit Blick auf Wolfssichtungen machte Bartels deutlich: „Wir müssen Sichtungen weiter melden, können uns keine Müdigkeit leisten.“ Die anstehende bundeseinheitliche Regelung des Schießnachweises hielt er für einen „guten Ansatz“. Die Jägerschaft hat Instagram und Facebook eingerichtet. Doch: „Das Netz ist keine private Jagdhütte, deshalb sind Fotos vorab gut zu prüfen“, sensibilisierte er und ergänzte: „Tue Gutes und rede darüber.“ Er erwähnte die überarbeitete und derzeit noch „anwenderfreundlicher werdende“ Homepage der Jägerschaft.
„Das Infomobil geht wieder auf Achse, besucht Veranstaltungen und Schulen“, freute sich Bartels. Ulrike Vollhardt und Reinhard Schwenke hätte für diese Öffentlichkeitsarbeit gewonnen werden können und suchten noch Verstärkung.
Kreisjägermeister Hans Werner Hauer stellte den Streckenbericht 2022/23 vor. Er bezeichnete die Bestandsentwicklung des Damwilds als „gut“. An die Weidetierhalter appellierte er, die reißfesten Zaunlitzen über den Winter abzubauen, damit sich Damhirsche darin nicht verhedderten und verendeten. Von 1685 Stück Rehwild seien 481 im Straßenverkehr zu Tode gekommen. Die Schwarzwildbestände – 315 erlegte Wildschweine gegenüber 612 im Vorjahreszeitraum 2021/22 - hätten sich auf einem „erträglichen Niveau eingependelt“. Die Jagd sei ein wichtiges Instrument für den Waldumbau. Ein „Wald mit Wild“ ist das Ziel. Rebhühner würden nicht bejagt, „wir freuen uns, welche zu sehen“, so Hauer.
Ehrenmitglied Hans-Henning Giere - ehemaliger Kreisjägermeister und seit 60 Jahren in der Jägerschaft aktiv - wies darauf hin, dass Jagd kein Hobby, sondern Passion sei. Um Wildgattungen für nachfolgende Generationen im Revier zu erhalten, gelte es „mal den Finger gerade zu lassen“ und nicht zu schießen, wie etwa auf das Rebhuhn.
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BU
Hauptversammlung: Die Peiner Schützengilde ist vollbesetzt.
Ausgezeichnet: Die geehrten Mitglieder der Kreisjägerschaft Peine.
Der neue Vorstand (v. li.) Kreisjägermeister Hans Werner Hauer, Vorsitzender Steffen Bartels, Schatzmeisterin Lisa Behme, Holger Willies (stellvertretender Vorsitzender) und Schriftführer Jens Haarstrich. Fotos: Birthe Kußroll-Ihle
Die Geehrten der Kreisjägerschaft:
Ehrenmitglieder:
Rainer Bielenberg (Braunschweig), Joachim Bollmann, Rolf Lüders (beide Hohenhameln), Hans-Henning Giere (Edemissen), Eckart Götze, Ulrich Graf von Hardenberg, Heinrich Kühne, Bodo Reinecke (Peine), Günter Hannover (Lengede) und Wilfried Lengies (Ilsede).
75 Jahre: Karl Schaper (Ilsede)
70 Jahre: Erich Heuer (Edemissen)
65 Jahre: Marie-Louise Hansen (Peine)
60 Jahre:
Arthur Brandes (Hohenhameln), Hans-Jürgen Fricke, Hans-Henning Giere (beide Edemissen), Hans-Georg Hesse (Ilsede) und Dr. Otto Schaefer (Peine).
50 Jahre:
Heinz Bauche (Ilsede), Joachim Bollmann (Hohenhameln), Martin Brennecke, Dr. Gerhard Kausche (Wendeburg), Bernd Ebeling, Dieter Horn, Dr. Gerhard Schmidt, Herbert Zimny (alle Peine), Klaus-Eckhard Mörbitz (Vechelde) und Roland Müller (Alvesse).
