Wie schon im Mitteilungsblatt 2018 ausführlich erläutert, engagiert sich Helge Achmus bereits seit ca. 20 Jahren in der Kitzrettung. Lange Zeit war dies ein aufwendiges und nicht immer von Erfolg gekröntes Unterfangen.
Seit 2019 nun hat auch hier neueste Technik Einzug gehalten.
Gemeinsam mit seinem Jagdpartner Uwe Gatzemeier wurde nach intensiven Recherchen und Testflügen eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft. Diese kam in der Setzzeit im Mai 2019 erstmals zum Einsatz.
Der Erfolg ließ keinen Zweifel über die Richtigkeit dieser Investition. Nach einigen Flügen, in denen sowohl die Flugkoordination als auch das Auge geschult werden musste, konnten alle Kitze auf den abgesuchten Wiesen geortet, aufgenommen und an einen sicheren Platz gebracht werden. Es ist einfach eine große Freude diese hilflosen Jungtiere vor dem sicheren Mähtod zu bewahren.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Kitze im Umfeld von max. 200m vom Fundort verbleiben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Ricke ihr Kitz nicht wiederfindet.
Für das Orten der Kitze im Gras ist es notwendig, dass die Temperatur der Wiesen und des Buschwerkes 20 Grad Celsius nicht übersteigt. Das Orten mit der Wärmebildkamera erfolgt über die Temperaturunterschiede zwischen dem Wildkörper und der umgebenden Wiese.
Die Oberflächentemperatur des Wildkörpers bei Kitz beträgt je nach Außentemperatur zwischen 22 und 24 Grad Celsius. Übersteigt die Temperatur der Wiese oder des Buschwerkes die 20 Grad Marke, hebt sich der Wildkörper farblich nicht mehr von seiner Umgebung ab. Eine Ortung ist damit nicht mehr möglich. Bei hohen Außentemperaturen ist somit eine Suche nur am frühen Morgen oder nach Sonnenuntergang möglich.
Die Drohne muss übrigens mit dem Ende der Mahd keinesfalls bis zum nächsten Jahr auf weitere Einsätze warten. Auch für das Orten der Sauen im Feld oder für die Nachsuche lässt sich die Drohne bestens einsetzen.
Verwendet wird das Fabrikat Bebop2 von Parrot mit einer Wärmebildkamera für einen Komplettpreis von ca. € 2.500,--
Es empfiehlt sich eine Sachversicherung gegen den Verlust der Drohne abzuschließen. Auch der ein oder andere Greifvogel könnte die Drohne als Eindringling ansehen und beschädigen.
Wir würden uns freuen, wenn auch anderen Pächter und Jagdkollegen sich für die Kitzrettung mittels Drohne entscheiden würden und geben gerne unsere<s> gemachte</s> Erfahrung weiter.
Wir können heute den unsäglichen Mähtod verhindern. Es sollte unsere Verpflichtung sein.
Nur das Gewissen in uns macht uns zu guten Jägern.
Text und Fotos: Helge Achmus, Hegering Bad Grund
Info von F. Rölfing, LJN vom 08.08.2019:
Derzeit werden von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft wieder die Beitragsbescheide verschickt. Es gibt inzwischen ein – negatives – Urteil des Sozialgerichts Hannover, was die Beiträge der Jagdpächter zur LBG angeht.
Dagegen ist die Berufung beim Landessozialgericht anhängig. Es ist nicht absehbar, wann dort eine Entscheidung getroffen wird.
Wer den Bescheid nicht rechtskräftig werden lassen will, muss unter Fristwahrung Widerspruch einlegen. Der Widerspruch entbindet aber nicht von der vorläufigen Zahlung des festgesetzten Betrages. Weitere Informationen dazu finden Sie in dem anliegenden Informationsschreiben (pdf).
Ebenfalls anliegend finden Sie ein Musterformular (MS-Word) für einen Widerspruch.
Hintergrund:
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. Menschen auf der ganzen Welt engagieren sich und haben bereits einiges erreicht. Auch in Deutschland werden Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen.
Zur weiteren Inos und zur Wahl geht es hier.
Kurzfassung:
LJN-Nr. 2019-1488
Datum: 20.05.2019
Landkreis: Gö
Ort: Eberhausen
Schaden: 1 totes Schaf
SCALP: in Bearbeitung
Quartalsbericht Wolfsmonitoring I/2019
Aktuelles Wolfsvorkommen in Niedersachsen
Details zum aktuellen Wolfsvorkommen in Niedersachsen und Deutschland finden Sie auf unserer Internetseite: http://www.wolfsmonitoring.com ..
Informationen zu Nutztierrissen
Informationen zu Nutztierrissen in Niedersachsen finden Sie auf unserer Internetseite: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/nutztierrisse/. Die Nutztierrisstabelle wird vom NLWKN geführt. Für weitere Informationen und Fragen betreffend dieser Liste, wenden Sie bitte an das Wolfsbüro des NLWKN (Wolfsbuero(at)NLWKN-H.Niedersachsen.de).
Seit 2008 leben in Niedersachsen wieder Wölfe. Grundsätzlich können in allen Landesteilen und zu jeder Zeit Wölfe auftauchen. [...] weiterlesen (externer Link zum NLWKN)
Wenn Sie Fragen haben oder Meldungen abgeben möchten, können Sie sich gern an die Wolfsberaterinnen und Wolfsberater wenden. Die Kontaktdaten finden Sie hier als PDF zum Download - sortiert nach Landkreisen/kreisfreien Städten.
Der Wolfsberater der Jägerschaft Osterode ist Herr Michael Scheer (Osterode)
Michael Scheer
Tel.: 05522-76465 (priv.)
Mobil: 0175-8024916
tm.scheer(at)t-online.de
Altkreis Osterode (Harz)
Weiterführende Links:
Pressemeldung "Wildtierverluste bei der Mahd vermeiden" vom 17.04.2019
Gemeinsame Empfehlungen zur Verhinderung von Wildtierverlusten bei der Mahd von Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. & Landvolk Niedersachsen ‐ Landesbauernverband e.V.
Grafik Mähverfahren
Der vollständige Bericht kann im Internet unter dem folgenden Link eingesehen werden:
http://www.wildbiologie-institut.de/index.php/de/
Im Download Bereich kann dort der vollständige Abschlussbericht heruntergeladen werden.
Außer diesem Forschungsprojekt am Wildbiologie Institut (ist als Verein organisiert und arbeitet in den Räumen der Abteilung für Wildtierforschung an der Forstlichen Fakultät der Uni Göttingen) wurde in der Abteilung Waldbau an derselben Fakultät im Rahmen einer Promotion von Frau Anke Benten zu diesem Thema geforscht. Sie kommt zu anderen, im Prinzip gegenteiligen Ergebnissen. Auf diese Untersuchung bezieht sich offenbar die CDU Kreistagsfraktion bei ihrem Antrag.
Benten A, Annighöfer P, Vor T (2018) Wildlife Warning Reflectors Potential to Mitigate Wildlife-Vehicle Collisions - A Review on the Evaluation Methods. Frontiers in Ecology and Evolution 6:37. doi: 10.3389/fevo.2018.00037
Benten A, Hothorn T, Vor T, Ammer C (2018) Wildlife warning reflectors do not mitigate wildlife-vehicle collisions on roads. Accident Analysis & Prevention 120: 68-73
Artikel im Göttinger Tageblatt vom 17.03.2019: externer Link
externer Link zum Thema auf der Webseite des Landvolks Göttingen
Der Quartalsbericht IV/2018 der LJN zum Wolfsmonitoring kann hier abgerufen werden.
Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover bittet interessierte Jäger um Unterstützung bei einem wissenschaftlichen Projekt:
[Originaltext Anfang]
Nach allgemeiner Meinung sind Keiler streng saisonal reproduzierende Tiere und außerhalb der Rauschzeit nicht paarungsbereit. Insbesondere im Sommer wo man vom sogenannten „Sommerloch“ spricht, in dem angeblich keine Paarung/Reproduktion stattfindet. Es gibt jedoch genügend Hinweise, dass die Keiler das ganze Jahr reproduktionsfähig sind und dass die Frischlingskeiler bereits mit 8 bis 10 Monaten geschlechtsreif sind und damit an der Fortpflanzung teilnehmen können. Nur wenig ist über die Reproduktivität der Keiler im Sommer bekannt. Daher stellt sich die Frage, inwieweit die Spermienqualitäten der verschiedenen Keiler für eine Befruchtung der Bachen im Sommer ausreicht.
Um aussagekräftige Ergebnisse zu der Spermienqualitäten während des ganzen Jahres zu erhalten, benötigen wir möglichst viele Proben. Daher brauchen wir Ihre Mithilfe:
Bitte entnehmen Sie von Ihnen erlegten Keilern die Hoden und benachrichtigen Sie mich (Claudia Maistrelli) umgehend.
Hier finden Sie weitere Informationen und die Anleitung für die Probenentnahme:
https://www.wildtiermanagement.com/wildtiermanagement/erfassungsmethoden_fuer_den_jaeger/
Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Claudia Maistrelli und Dr. Oliver Keuling
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Dr. Oliver Keuling
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung · Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ·
Institute for Terrestrial and Aquatic Wildlife Research · University of Veterinary Medicine Hannover ·
Bischofsholer Damm 15 · 30173 Hannover · Fon +49 511 856 7396 · Fax +49 511 856 827396 · www.tiho-hannover.de/itaw
[Originaltext Ende]
Auszug aus dem Schreiben von Dr. Patzelt an die Hegeringsleiter der Jägerschaft Osterode vom 20.11.2018:
[...] Die Infektion des Menschen mit dem Kleinen Fuchsbandwurm ist zwar recht selten, aber es ist eine gefährliche Zoonose.
Die Erkrankung wird meist erst (zu) spät erkannt und endet – unbehandelt – tödlich.
Neben der reinen Erfassung im Sinne „dieser Fuchs hat den Kleinen Fuchsbandwurm“ (oder auch nicht) sollen im Rahmen der Untersuchungen
auch neue Nachweisverfahren auf ihren praxistauglichen Einsatz hin geprüft werden.
Daraus könnte sich evtl. für die Zukunft ein erleichtertes Probenahme-Verfahren ergeben.
Die Abgabe der Füchse möge bitte („wie in alten Zeiten“, als noch das allgemeine Fuchs-Tollwut-Monitoring bestand) in der Dienststelle des Fachbereichs Veterinärwesen und Verbraucherschutz Osterode am Harz, Katzensteiner Str. 137, 37520 Osterode am Harz, erfolgen.
[...]
Im Voraus danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung und bitte um Grüße an die Jäger*innen Ihres Hegeringes sowie möglichst rege Beteiligung.
Weitere Infos zum Thema vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Aktuelle Infos des DJV zur Verwendung von Schallminderen: externer Link