Im Herbst herrschen häufig schlechte Sicht- und Fahrverhältnisse auf den Straßen. Die tiefstehende Sonne, nasses Laub auf der Fahrbahn und dazu die anstehende Zeitumstellung sorgen so für ein erhöhtes Wildunfallrisiko. Die Jägerschaft Osterode appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam und voraus-schauend zu fahren.
„Wildtiere folgen ihrem natürlichen Biorhythmus, für sie bedeutet die Phase der Dämmerung vermeintliche Sicherheit vor Fressfeinden. Deshalb sind sie dann besonders aktiv und wechseln von ihren Einständen zur Nahrungsaufnahme auf die Wiesen und Felder“, so Dr. Karl Schumann Vorsitzender der Jägerschaft Osterode. Mit der Zeitumstellung fällt diese Aktivitätsphase in die Zeit des Berufsverkehrs und erhöht damit die Gefahr von Wildunfällen.
"Angepasste Geschwindigkeit, erhöhte Wachsamkeit und Warnhinweise beachten", nennt Schumann die wichtigsten Verhaltensregeln um Wildunfällen vorzubeugen. Zudem: sollte ein Wildtier die Straße überqueren, unbedingt mit Nachzüglern rechnen – viele Wildtiere leben in Familienverbänden bzw. sind in Gruppen unterwegs.
Besonders an der B27 zwischen Herzberg und Auekrug, an der Strecke zwischen Bad Sachsa, Walkenried und Wieda, sowie zwischen Dorste und Katlenburg und an der B243 zwischen Herzberg und Osterode ist es gefährlich. Hier hat es in der Vergangenheit immer die meisten Wildunfälle gegeben.
„Prävention ist wichtig!“ Die Polizeiinspektion Northeim/Osterode, das Strassenverkehrsamt und die Untere Jagdbehörde des Landkreises Osterode sowie die Kreisjägerschaft mit den Jagdpächtern wollen verstärkt durch Präventionsmaßnahmen, wie das Aufstellen von roten Dreibeinen, an den Stellen wo es bereits Wildunfälle gegeben hat, Anbringen von Wildwarnreflektoren oder Leuchtfolien, auf Gefahrenbereiche hinweisen bzw. Unfälle verhindern. Angepasste Geschwindigkeiten, besonders in der Dämmerung und in der Nacht durch die Verkehrsteilnehmer, sind immer noch der beste Schutz vor Wildunfällen mit ansonsten manchmal schwerwiegenden Folgen.
Sollte es zu einem Wildunfall kommen, heißt es Unfallstelle sichern und umgehend die Polizei benachrichtigen. Diese informiert den zuständigen Jäger, der mit seinem extra ausgebildeten Jagdhund auch vermeintlich unverletzt geflüchtete Wildtiere finden und von ihrem Leid erlösen kann.