Jägerschaft Osterode beobachtet leicht rückläufigen Feldhasenbesatz
Neben der Biotophege beteiligt sich die Jägerschaft Osterode jedes Jahr kontinuierlich an der sogenannten Wildtiererfassung in Niedersachsen (WTE). Durch diese Bestandserfassung, unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW), gibt es Jahr für Jahr fundierte Daten zur Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen sondern auch vieler anderer heimischer Wildarten.
Im Frühjahr 2016 haben Jäger bundesweit durchschnittlich 11 Feldhasen pro Quadratkilometer auf den Wiesen und Feldern gezählt. Die Bestände schwanken je nach Region aber stark. „Leider ging die Anzahl der Hasen in unserer Region in den letzten Jahren leicht zurück. Erfreulich ist jedoch der gute Besatz in Bad Grund, der über dem Landestrend liegt.“ So der erste Vorsitzende der Jägerschaft Osterode, Dr. Karl Schumann.
Entscheidend für den Feldhasen sind die Qualität des Lebensraums, die Witterung und der Einfluss der Fressfeinde. „Nasskaltes Wetter im Frühjahr setzt den Junghasen ebenso zu wie viele Fressfeinde oder ungünstige Habitate“, so Schumann weiter. Ein tendenziell eher trockenes und wärmeres Frühjahr schaffe für die Hasen gute Ausgangsbedingungen. Ungünstige Witterungsverhältnisse hingegen – vor allem im Frühjahr – hätten negativen Einfluss auf die Entwicklung der Feldhasen. Es könne vermehrt zur Unterkühlung der Junghasen und somit zu er-höhter Sterblichkeit kommen.
Neben der Witterung reagieren die Langohren auch sensibel auf Veränderungen in der Kulturlandschaft. Der Feldhase benötigt strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Saumstrukturen und Brachflächen, da er hier optimale Äsung und Deckung findet. So gestaltete Biotope dienen aber auch vielen anderen Arten der Feldflur als bevorzugte Lebensräume.
Wichtig für einen positiven Feldhasenbesatz ist auch die intensive Bejagung der Fressfeinde: „Einschränkungen der Bejagung von Beutegreifern, zum Beispiel des Fuchses, in Bezug auf Jagdzeiten oder Jagdmethoden in Erwägung zu ziehen, ist daher absolut kontraproduktiv. Wer das tut, muss sich die Konsequenzen nicht nur für den Hasen, sondern viele andere Arten, insbesondere der Bodenbrüter, vor Augen führen. Das wäre für viele dieser Arten fatal und würde die vielen Schutzbemühungen zunichtemachen“, so der Vorsitzende der Osteroder Jägerschaft.