Leider sind im Forstamt Riefensbeek durch eine Untersuchung des Veterinäramts des Landkreis Göttingen sieben Wildschweine festgestellt worden, die mit dem Aujeszky-Virus infiziert waren. Die 7 positiven Fälle sind im Altkreis Osterode im Bereich Freiheit - Bad Grund aufgetreten. Es ist davon auszugehen, dass noch eine deutlich höhere Dunkelziffer besteht.
Die Aujeszky-Krankheit ist eine für den Menschen ungefährliche Tierseuche, die über Schweine übertragen wird. Sie ist meldepflichtig! Sie ist auch unter dem Namen Pseudowut bekannt und verläuft für fast alle Säugetiere, außer Menschen und Primaten tödlich. Festgestellt wurde der Befall im Rahmen des Schweinepestmonitorings.
Gerade für unsere vierbeinigen Jagdhelfer ist diese Krankheit höchst gefährlich. Kommt ein Hund mit Schweiß, Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten einer infizierten Sau in Berührung besteht die Gefahr, dass er innerhalb kürzester Zeit stirbt. Man spricht hier von einer Inkubationszeit von 5-21 Tagen. Eine Impfung gibt es nicht.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich über diese Krankheit im Internet oder bei anderen Quellen zu informieren. Jeder muss für sich entscheiden, welche Konsequenzen er aus dieser Situation zieht. Ich für meinen Teil habe mich dazu entschieden, meinen Hund trotzdem bei den Bewegungsjagden weiter einzusetzen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Jagdgebrauchshunde ausgelastet werden müssen, da sonst eine artgerechte Tierhaltung nicht möglich ist.
Besonders diejenigen von Ihnen, die Schweine halten oder sich auf Betrieben mit Schweinehaltung bewegen, sollten sich gut über mögliche Vorkehrungen informieren. Ich werde versuchen für unsere Hegeringversammlung einen Vortrag zu diesem Thema zu organisieren.
Mit diesem Beitrag möchte ich niemanden beunruhigen, sondern nur informieren. Viele von ihnen haben in den letzten Wochen vom Veterinäramt Pipetten für Blutproben von Wildschweinen zugeschickt bekommen. Mit diesen Blutproben wird der Befall auf Schweinepest überprüft, jedoch wird zusätzlich auch das Aujeszky-Virus mit getestet. Es ist also von hoher Wichtigkeit für uns alle, dass sie bei den vielleicht noch anstehenden Jagden oder sonstigen Erlegungen Proben vom Schwarzwild ziehen und diese beim Veterinäramt einreichen. Nur so kann festgestellt werden, wie der Vorbereitungsraum bereits ist.
Bitte informieren Sie sich weiter über diese Krankheit. Ich hoffe das wir in der örtlichen Presse gegebenenfalls noch einen Artikel zu dem Thema lesen können.
Tim Eickmann
Hegeringleiter des Hegerings Osterode am Harz