Die positive Entwicklung wurde im Wesentlichen durch die Witterungsbedingungen der vergangenen Jahre begünstigt. „Das Frühjahr 2020 war in dieser Hinsicht wieder ein Hasenjahr. Ein trockenes und warmes Frühjahr wirkt generell positiv. Nasskaltes Wetter zu dieser Jahreszeit und ausgebrachte Gülle setzen jedoch insbesondere den Junghasen erheblich zu“, so Kreisjägermeister Jürgen Lambrecht.
Günstige Witterungsbedingungen allein reichen allerdings nicht aus, denn auch die Qualität der Biotope ist entscheidend: „Hasen benötigen strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Saumstrukturen und Bracheflächen, da sie hier optimale Äsung und Deckung finden – hier setzen wir Jäger an“, so Jürgen Lambrecht.
Daher stehen für die Jägerschaft Osnabrück-Stadt als anerkannter Naturschutzverein also auch die Anlage, der Erhalt und die Pflege naturnaher Habitatstrukturen wie beispielsweise Feldraine und Hecken oder das Anlegen von Flächen mit wertvollen Wildkräutern im Fokus. Maßnahmen, von denen nicht nur die Feldhasen, sondern viele Vogel-Arten der Feldflur in der Region profitieren. Da auch Fressfeinde Einfluss auf die Entwicklung der Beutetierpopulationen nehmen, ist zudem eine intensive Bejagung von Prädatoren wie Fuchs, Marder und anderer Fressfeinde wichtig.
Die Jägerschaft Osnabrück-Stadt beteiligt sich jedes Jahr kontinuierlich an der Wildtiererfassung in Niedersachsen (WTE). Durch diese Bestandserfassungen, unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung, werden so Jahr für Jahr fundierte Daten zur Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern auch vieler anderer heimischer Wildarten in der Region erhoben.