Der Feldhasenbesatz hat sich bei uns in der Region positiv entwickelt, weil das Frühjahr und das gesamte Jahr 2019 trocken und warm waren und daher den Feldhasen gut getan haben“, so Jürgen Lambrecht, Kreisjägermeister der Jägerschaft. Auch wenn nach dem zurückliegenden milden Winter die Aussichten für das Jahr 2020 gut stehen und der positive Trend hoffentlich anhält, reicht eine günstige Witterung allein nicht aus: neben der Witterung ist auch die Qualität der Lebensräume von großer Bedeutung, und diese haben sich, wie bei allen Wildtieren, seit Jahren verschlechtert. Aus Naturlandschaften werden bedauerlicherweise immer mehr Kulturlandschaften. Hasen benötigen strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Saumstrukturen und Brachflächen, da sie nur hier optimale Äsung und Deckung finden.
Gemeinsam mit den Landwirten in der Region setzt die Jägerschaft OS-Stadt als anerkannter Naturschutz-Verein auf die Neuschaffung und den Erhalt von Kräuter-reichen Randstreifen, Arten- und Struktur-reichen Feldern und Wiesen. Auch die vielen Lernort-Natur-Projekte der Jägerschaft mit Kindern/Jugendlichen helfen bei der Verbesserung der Lebensräume für Wildtiere, Singvögel, Insekten und des Klimas: beispielhaft sind die Projekte am Gut Waldhof im Herbst 2019, wo Schulkinder 370 Büsche und Bäume gepflanzt hatten, und die Nistkasten-Aktionen mit verschiedenen Schulen.
Nicht nur die Lebensraum- und Witterungsbedingungen, auch Fressfeinde haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Hasenpopulation. Um die Besätze der Feldhasen, aber auch anderer, insbesondere bodenbrütender Arten wie Fasan, Kiebitz, Feldlerche oder Rebhuhn zu stützen, ist zudem eine intensive Bejagung von Prädatoren wie Fuchs, Marder und anderer Fressfeinde wichtig.
Der Hase ist übrigens seit Jahrhunderten ein Mythos und beliebt bei allen Menschen. Das weltweit bekannte Bild - der Hase – von Albrecht Dürer wurde 1502 gemalt auf Papier mit Wasser-/Deckfarben.
Die Jägerschaft Osnabrück-Stadt beteiligt sich jedes Jahr kontinuierlich an der Wildtiererfassung in Niedersachsen (WTE). Durch diese Bestandserfassungen, unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung, werden so Jahr für Jahr fundierte Daten zur Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen, sondern auch vieler anderer heimischer Wildarten in der Region erhoben.