Text und Fotos P. Ehlers Bilder
Der Vorsitzende Wilfried Lintker eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der 22 Ehrengäste und der 130 Mitglieder. Stellvertretend für die Ehrengäste begrüßte auch Bürgermeiser Burkhard Jasper die Versammlung und lobte die gute Arbeit und Aktivitäten der Jägerschaft.
Den Jahresbericht begann Lintker mit dem Jagd- und Naturabend - eine Gemeinschaftsveranstaltung der Jägerschaften OS-Stadt/-Land am24.4.15 in der Bundesstiftung Umwelt – mit einem Vortrag von Frau Dr. Habbe über den Wolf. Nach einer interessanten Diskussion kam es beim anschließenden Wildbretessen zu weiteren guten Gesprächen und Kontakten. Die Spendensammlung des Abends erbrachte ca. 1300€, die für Kettcars für Flüchtlingskinder bestimmt waren. Damit das positive Bild von Jagd und Jägern so bleibt, so Lintker, ist es insbesondere in städtischen Bereichen wichtig, über unsere breit angelegten Aktivitäten zu berichten. Vor diesem Hintergrund wurden unter dem Motto „Lernort Natur“ viele Veranstaltungen für Kinder in Kindergärten, Schulen und in der Natur durchgeführt. Am spektakulärsten war die Rettung von Rehkitzen vor der Mahd mittels Hightech-Oktokopter mit Wärmebildkamera: hierbei konnten 3 Rehkitze gerettet werden. Diese Aktion hat beim Wettbewerb „Kids für Kitze“ der Zeitschrift „Jäger“ den 4. Platz erreicht. Weitere „Lernort Natur“-Aktionen waren.Wanderungen, Ferienpassaktionen und die inzwischen traditionellen vogelkundlichen Exkursionen zum Dümmer .
Die Jungjägerausbildung erfreut sich immer größerer Beliebtheit, insbesondere bei Studenten der Hochschule/Universität und bei Grünröcken mit weiter steigender Tendenz. Dank an Ausbilder und Prüfer.
Die Modernisierung unseres Schießstandes – Kosten 140 000€ - war eine überfällige und sehr wichtige Investition für die Ausbildung von Jungjägern und Zukunft der Jägerschaft . Lintker bedankte sich bei den Aktiven, Ehrenamtlichen und vielen Helfern für ihren hervorragenden Einsatz für die Jägerschaft im Laufe des Jagdjahres 2015/2016.
Die Wahlen der Kandidaten für das Amt des Kreisjägermeisters ergaben das folg. Ergebnis: Antonius Albers (Kreisjägermeister) und Dominik Ostman von der Leye ( stellv. Kreisjägermeister).
Der Streckenbericht 2015/16 des Kreisjägermeisters Antonius Albers umfasste insgesamt 2088 Stücke (VJ 2339), davon erstmals Schwarzwild und Damwild: Damwild 1 ( 0), Schwarzwild 2 (0), Rehwild 266 (418), Feldhasen 122 (84), Wildkaninchen 78(115), Füchse 87 (96), Ringeltauben 663 (732), Rabenkrähen 456 (351), Elstern 197(251), Fasanen 55 (61), Stockenten 287 (251), Nutria 84.
Die Jahresabrechnung präsentierte Uwe Goebel als solides Ergebnis, erläuterte die Einnahmen- und Ausgabenseite und lobte die Einhaltung des Budgets und professionelle Umsetzung der Schießstand-Modernisierung.
Der Kassenbericht, erläutert von Ulrich Glosemeyer, erbrachte keine Beanstandung. Zu neuen Kassenprüfern wurde neben Ulrich Glosemeyer Hubertus Rüthers gewählt.
Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Zum Antrag eines Mitglieds „Problematik der halbautomatischen Waffen“ referierte Franz-Josef Rochel und empfahl, diese Waffen solange nicht zu nutzen, bis eine Entscheidung auf Bundes- und/oder Landesebene getroffen wird.
Besondere Ehrungen wurden ausgesprochen: für 50-jährige Mitgliedschaft Franz Feldkamp, Adelheid Herkt, Wilfried Lintker sen. Für 40 Jahre Karl-Heinz Lange, Fritz Meyer zu Strohen, Jürgen Nerger, Johannes Wessel-Ellermann, Adolf Leppich. Für 25 Jahre Ulrich Meyer, Heinrich Weghorst, Johannes Kottmann. Weiterhin wurden geehrt Heiner Kolkmeier ( 34 Jahre Leiter Hegering West) und Herbert Große-Hartlage (30 Jahre Jagdbläserkorps OS).
Zum Abschuß referierte Marc Heinrichmann, Geschäftsführer der Jägersstiftung natur+mensch, über das Thema „Die wachsende Dominanz urbanen Denkens in unserer Gesellschaft, Chancen und Herausforderungen für die Jagd in Deutschland“. Die 2005 gegründete Stiftung vertritt die Interessen des ländlichen Raumes und verfolgt ein sachliches und nachhaltiges Zusammenspiel von Jagd, Landwirtschaft, Wald, Ernährung, Eigentum und Energie. In Deutschland hat, so Heinrichmann, ein schleichender gesellschaftlicher Wandel eingesetzt in Richtung urbanen Denkens und entsprechenden Regulierungsbestrebens im ländlichen Raum.
Treibende Kräfte dieser Entwicklung sind insbesondere die Grünen und SPD, aktiv unterstützt durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit von Tierschutzverbänden, NABU, BUND, PETA u.a. Mit diesen medienwirksamen Kampagnen werden öffentliche Meinungen und künftige Gesetzgebungen im ländlichen Raum beeinflußt. Eindringlich warnte Heinrichmann davor, dass dadurch die erfolgreiche Arbeit der Jägerschaften aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwindet. Dieser Entwicklung müssen Jäger und ihre Verbände aktiv und mit Sachverstand entgegentreten. Wohin falsch verstandene Tierliebe führt, zeigt das Beispiel der Gänse in Holland, die aus „Regulierungswut“, einer drastischen Einschränkung der Jagd, zur Plage wurden und letztlich in großer Zahl vergast worden sind. Jägerschaften und Verbände sind jetzt mehr denn je gefordert, mit einem kraftvollen, gut koordinierten Zusammenspiel eine breit angelegte , noch aktivere Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben auf allen relevanten Gebieten wie Pressearbeit, Projekte für Kinder (Lernort Natur) und Erwachsene, Pädagogische Naturprojekte, Artenschutzprojekte, Förderpreise etc.