Text und Fotos P. Ehlers
Zur Reduzierung dieser viel zu hohen Zahl hatte die Jägerschaft seit Jahren auf eigene Kosten verschiedene Gegenmaßnahmen ergriffen, die letztlich immer noch nicht zum gewünschten Ziel führten: derzeit werden immer noch etwa 80-90 Rehe im Verkehr getötet. Die Straßen mit den häufigsten Wildunfällen in Osnabrück sind in alphabetischer Reihenfolge: B68/Autobahnzubringer, Bahnhofstraße, Birkenalle, Fürstenauer Weg, Hannoversche Straße, Iburger Straße, Lechtinger Straße, Lengericher Straße, Leyer Straße, Oldenburger Landstraße, Vehrter Landstraße, Zum Flugplatz, Zum Pyer Moor.
Die derzeit effektivsten Maßnahmen in Deutschland zur Reduzierung von Wildunfällen in der Dämmerung und Dunkelheit sind blaue Reflektoren, die an den weißen Straßen-Begrenzungspfählen montiert werden und bis zu 70% der Unfälle verhindern können. Das in blauer Farbe reflektierte Scheinwerferlicht der Autos hält das Wild in der Regel vom Überqueren der Straße ab, weil die Farbe „Blau“ – die in der Natur nicht vorkommt - dem Wild Gefahr signalisiert.
Die Jägerschaft Osnabrück-Stadt ist in 4 Hegeringen organisiert. Der Hegering West hat derzeit jährlich ca. 20 Rehwild-Opfer, glücklicherweise bisher keine Personenschäden, zu verzeichnen. Daher haben die dortigen Jäger auf eigene Kosten jetzt in einer konzertierten Aktion 320 Wildwarn-Reflektoren an den gefährdeten Straßen montiert in der Erwartung,
dass die Wildunfälle um 50-80% reduziert werden. An folg. Straßen wurden die Reflektoren angebracht: Birkenalle, Leyer Straße, Rheiner Landstraße und Straße zu Flugplatz. An der Aktion – Sachkosten 2240€ - beteiligten sich 20 Jäger, darunter natürlich die Revierleiter und der Hegeringleiter.
Umsichtige Autofahrer achten generell auf die Schilder „Achtung Wildwechsel“ und jetzt auch auf die blauen Wildwarnreflekoren an den weißen Straßen-Begrenzungspfählen. An diesen Straßenabschnitten ist ganzjährig mit regelmäßigem Wildwechsel und Unfällen zu rechnen, auch bei Tageslicht, weil dann die Reflektoren ja nicht wirken können.
Sollte es zu einem Wildunfall kommen, rät die Jägerschaft, die Unfallstelle zu sichern und umgehend die Polizei zu benachrichtigen. Diese informiert den zuständigen Jäger, der mit seinem speziell ausgebildeten Jagdhund auch vermeintlich unverletzt geflüchtete Wildtiere finden und ggfs. von ihrem Leid erlösen kann.