(Text: Claudia Barthel/Fotos: Herbert Saul)
Schon auf der Fahrt sorgte Ludger Pott von der Jägerschaft Stadt Osnabrück für ausführliche Informationen über die Ursprünge der Dümmer-Niederung und ihre Bedeutung für die dort ansässige Artenvielfalt. Es wurde deutlich, dass sich nicht nur BUND oder Nabu für den Naturschutz und die Erhaltung der Lebensräume einsetzen, sondern dass auch die Jägerschaften einen entscheidenden Beitrag durch Hege und Schutzmaßnahmen für bedrohte Tierarten leisten.
Unser erster Zielpunkt war die Naturschutzstation Dümmer am Ochsenmoor. Dr. Marcel Holy erzählte den Kindern und Erwachsenen auf sehr anschauliche Weise, warum das Land Niedersachsen seit 1987 insgesamt 2.500 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in der Dümmerniederung gekauft hat. Diese Flächen wurden im Laufe der Jahre systematisch wiedervernässt, indem die ursprünglichen Entwässerungsgräben mit Hilfe von regulierbaren Stauanlagen genutzt werden. Damit wird ein optimaler Lebensraum für viele Wiesen- und Wasservögel, sowie weiterer Tier- und Pflanzenarten geschaffen.
Durch diese Maßnahmen kehrten Weißstorch, Schnatterente, Krickente, Knäkente, Löffelente, Kampfläufer, Bekassine, Uferschnepfe, Kiebitze und auch Säugetiere, wie Biber, Nutria, Bisam oder Fischotter ins Naturschutzgebiet rund um den Dümmer zurück.
Auf unserer Fahrt zum Schäferhof konnten wir die genannten Vögel mit dem Fernglas gut beobachten und hören. Dr. Holy erklärte uns die unterschiedlichen Rufe der Vogelarten und wies auf typische Merkmale hin.
Am Schäferhof wurden wir von Schäfer Michael Seel im ursprünglichen Schafstall begrüßt. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen ist aus diesem Gebäude ein Informations- und Lehrstandort geschaffen worden. Außerdem gibt es ein Cafe, dass an den Wochenenden von der Schäferfamilie bewirtschaftet wird.
Herr Seel erklärte uns die Aufgabe der Schafe am Dümmer und wies darauf hin, dass in dieser feuchten Moorniederung nur die von ihm gezüchtete Rasse der Diepholzer Moorschnucke geeignet sind. Nachdem alle Fragen der Kinder und Erwachsenen beantwortet waren, durften wir in den Schafstall mit über 200 Lämmern und ihren Müttern. Seit ca. 2 Wochen ist Lammzeit und der Schäfer muss jede Nacht die neuen Lämmer betreuen. Die Begeisterung der Kinder war natürlich groß, als sie die kleinen Wollknäule streicheln oder auf den Arm nehmen durften.
Anschließend gab es sehr leckeren, vom Schäfer selbst gebackenen Kuchen, Kaffee und Kakao. Nach dieser guten Stärkung ging es mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck zurück nach Osnabrück.
Es war ein sehr gelungener und informativer Ausflug zum Dümmer. Vielen Dank an die Jägerschaft Stadt Osnabrück.