Nach dem sehr nassen Frühjahr steht noch viel Wasser auf den Grünlandflächen am Dümmer. Ein ideales Biotop für viele geschützte Arten. Aber nicht nur das Biotop ist wichtig, auch die Jagd hat eine besondere Aufgabe. Insbesondere die Bodenbrüter müssen vor den Prädatoren, den Füchsen und den vielen anderen Räubern geschützt werden. Ohne die Intensive Jagd lässt sich dieses Biotop mit der außergewöhnlichen Vogelvielfalt nicht erhalten. Wo der Fuchs seine Beute sucht, gibt es keine Vogelvielfalt, so Dr. Holy von der Naturschutzstation des Landes Niedersachsen und Experte für Fauna und Flora des EU-Schutzgebietes.
Die Naturkundliche Exkursion der Jägerschaft Osnabrück-Stadt - mit finanzieller Förderung durch die BINGO-Umweltstiftung - führte Kinder, Jugendliche und Erwachsene am letzten Aprilsonntag in die Dümmerregion. Marcel Holy schützt, neben vielen anderen Aufgaben, die vielfältige Vogelwelt auf den vernässten Grünlandflächen, die durch den Ankauf und naturnahe Bewirtschaftung ein idealer Lebensraum seltener Arten sind. An diesem Tag konnten die Teilnehmer Graugänse, Kanadagänse, Kiebitze, Uferschnepfen, Rotschenkel, Bekassinen, Schnatterenten, Löffelenten, um nur einige aufzuzählen, zum Teil bereits mit ihren Küken aus der Nähe beobachten. Als besondere Raritäten zeigten sich in diesem Jahr große Gruppen der Kampfläufer. Leider konnte der hier beheimatete Fischadler diesmal nicht gesichtet werden.
Wie schon im letzten Jahr konnten in Zusammenarbeit mit der FreiZeit für junge Geflüchtete, Exil e.V. viele geflüchtete Kinder (aus Ukraine, Syrien u.a.) mit zu diesem Ausflug mitgenommen werden. Sie haben sich besonders über den Besuch im Schafstall von Ulrike Meierfrankenfeld mitten im Schutzgebiet gefreut. Dort konnten die jungen „Flaschen-Lämmer“ gestreichelt werden. Die Schafsherde hält das Gras auf den Grünlandflächen kurz, damit der Lebensraum für die Vogelwelt erhalten bleibt: auch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz.
Der Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Osnabrück-Stadt, Martin Thieme-Hack hat den Teilnehmern die besondere Bedeutung der Jagd für den Schutz der Landschaft dargestellt. Jagd ist nicht nur die Bereitstellung von hochwertigen Lebensmitteln, sondere auch ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz durch die Regulierung von Wildbeständen in einer durch den Menschen stark veränderten Kulturlandschaft.
Die Jägerschaft Osnabrück-Stadt wird unter dem Motto „Lernort Natur“ weitere Projekte durchführen. Geplant ist auch wieder die traditionelle Herbstexkursion zu den Kranichen in der Dümmer-Region.
Der Termin wird rechtzeitig in der Presse und auf der Homepage der Jägerschaft bekannt gegeben.
( Bericht/ Fotos: Martin Thieme-Hack)