An den ersten warmen Sommerabenden der letzten Tage wurde auf vielen Terrassen in der Region die diesjährige Grillsaison eröffnet. Da braten Hamburger, Steaks und Rippchen auf dem Rost, aber auch Exotischeres wie zum Beispiel Lachs oder Bananen sind des öfteren zu finden. Allein das heimische Wildbret kommt höchst selten beim Grillmeister zum Einsatz. Dabei werden die Vorzüge des Wildfleisches viel zu oft verkannt. Anlass für die Jägerschaft, auf die vielseitigen Vorzüge von frischem Wildfleisch als Alternative zu Grillwurst, Schaschlik und Spießchen aufmerksam zu machen.
Wildbret - mit Ausnahme des Kaninchens - ist von Natur mager und cholesterinarm. Es gilt als "gesund" und wird selbst in der Diätküche eingesetzt. Wildbret enthält leicht verdauliches Eiweiß mit einer hohen biologischen Wertigkeit. Darüber hinaus enthält es zahlreiche B-Vitamine und Mineralstoffe. Vor allem die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen machen Wildbret ernährungsphysiologisch wertvoll. Wildtiere haben überwiegend Muskelfleisch und sind dadurch bekömmlich und leicht verdaulich. Wie Fisch enthält Wildbret ungesättigte Fettsäuren. Diese wirken vorbeugend gegen Herzinfarkt und Gefäßerkrankungen. Das Besondere an Wildbret ist, dass es durchweg fettarmes Fleisch in (allen) seinen Teilstücken enthält. Damit unterscheidet es sich von Rind- und Schweinefleisch, bei dem die verschiedenen Teilstücke sehr unterschiedliche Fettgehalte aufweisen. Außerdem gilt Wildbret als unbelastet, da sich die Tiere natürlich ernähren und dadurch keine schädlichen Fremdstoffe in das Fleisch gelangen. Es ist also frei von Mastfutter, Hormonen und Medikamenten.
Das Wildfleisch gibt es als fertig portionierte Steaks, Filets, Koteletts, Medaillons, Rippchen und sogar Wildwürstchen. Küchenfertiges Wildfleisch gibt es bei Wildhändlern oder gut sortierten Fleischern. Ganze Stücke (ganze Tiere) mit Haut und Haaren, aber auch küchenfertige Teilstücke zu Erzeugerpreisen erhalten Verbraucher auch direkt bei Jägern und örtlichen Forstämtern. Ansprechpartner in der Jägerschaft, bzw. den örtlichen Hegeringen finden Sie auf der Internetseite der Jägerschaft Rotenburg unter www.jaegerschaft-row.de .
Der Genuss von Wildbret ist kein Luxus. Die Preise variieren je nach Wildart und Gewicht des Stückes; im allgemeinen bewegen sie sich jedoch zwischen 3 und 8 Euro je kg bei Abnahme ganzer Stücke. Obwohl die Preise für die Abnahme ganzer Stücke gelten und Sie demzufolge unbrauchbare Teile wie Decke/Schwarte (Fell), Läufe (Beine) und Knochen vom Gesamtgewicht abziehen müssen, kostet Sie "unter'm Strich" der hochwertige Wildbraten nicht mehr, als normales Fleisch beim Fleischer. Ist Ihnen ein ganzes Reh oder Wildschwein zuviel? Unser Tipp: Teilen Sie sich doch ein Stück Wild mit Freunden!
Die Zubereitung von Wildbret ist halb so wild. Wie jedes andere Fleisch auch können Steaks, Koteletts oder Rippchen ganz nach Geschmack ein paar Stunden vor dem Grillen eingelegt werden. Dazu eignet sich z. B. hervorragend eine würzige, mit frischen Kräutern verfeinerte Öl-Zitronen-Marinade. Aufwändiges Beizen in Buttermilch oder das Spicken mit Speckstücken gehört aber längst in vergangene Zeiten. Ein weiterer Vorteil: Das Wildbret behält annähernd seine Form und Größe in der Pfanne. Grill- und sonstige Rezepte für die Zubereitung von Wildbret finden Sie ebenfalls auf der Internetseite der Jägerschaft Rotenburg.