Tagung "Lebensraum für Insekten und Niederwild erhalten"

Fachverband Biogas und Kreisjägerschaft OL-DEL luden nach Wardenburg ein.

Refenten bzw. Moderator des Nachmittags.

Volles Haus bei Fischbeck in Wardenburg!

Dr. Josef Kuhlmann mit seinem Thema. Bilder (3) Max Hunger

Auf großes Interesse stieß die Veranstaltung " Lebensraum für Insekten und Niederwild erhalten", die vom Fachverband Biogas und der Kreisjägerschaft OL-DEL organisiert wurde. Zur Eröffnung sprachen Grußworte: Eva-Maria Langfermann als Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde und Helmut Blauth, Bezirksvorsitzender der Jägerschaft. Unter den Zuhörern befanden sich LJN-Vizepräsident Josef Schröer und der stellv. LJN-Geschäftsführer Stephan Johanshon, viele Landwirte der Region, Vertreter der Hege- und Maschinenringe, Lohnunternehmer, der Kreisjägermeister und Biogasproduzenten.

Dietmar Schütz als Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien stellte fest, dass derzeit 20% des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, bis zum Jahr 2020 eine Steigerung auf 50% möglich wäre. Das Hauptproblem sei allerdings die Speicherung. Nähere Informationen können unter www.bee-ev.de im Internet abgefragt werden.

Frau Marion Wiesheu als Referentin vom Fachverband Biogas erläuterte, dass im letzten Jahr 7100 Biogasanlagen mit einer Kapazität von 2707 MegaWatt bundesweit arbeiteten. Dass es jetzt einen sogen. "Maisdeckel" gäbe, wonach nur 60% der Masse aus Mais stammen dürfe. Infolgedessen würden alternative Energiepflanzen untersucht: Zuckerrübe, Sudangras, Durchwachsene Silphie u.a. Weiterhin stellte sie die Vorteile von www.farbe-ins-feld.de vor.

Dr. Egbert Strauß vom Institut für terrestrische und aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover konnte zum Rückgang der Niederwildstrecken auch nicht "die" Lösung anbieten. Im Jagdjahr 2005/06wart ein dramatischer Rückgang bei allen Tieren festzustellen: In einigen Regionen hatte man einen Fasanenbesatz von 15 Tieren auf 100 ha, 2006 waren es statistisch noch 3,4!. Die Hasenpopulation ist in einigen Gemeinden um 15 Hasen pro 100 ha gesunken!! Die Ursache scheint multifaktoriell: Witterung, Lebensräume bzw. Prädation. Hinzu kommen Krankheiten, Bejagung und Verkehr.

Dr. Josef Kuhlmann von der Landwirtschaftskammer in Cloppenburg machte den zunehmenden Maisanbau nicht ausschließlich für den Rückgang von Hasen, Fasanen und Rebhühnern verantwortlich. - Die größte Zunahme an Maisflächen habe es im Landkreis Oldenburg gegeben. In den Kreisen Cloppenburg und Vechta falle der Zuwachs deutlich geringer aus. Die Maispflanze habe auch eine Reihe von Vorteilen: eine gute CO²-Bilanz,  sie benötige weniger Pflanzenschutzmittel ...

Zu empfehlen seien Blühstreifen am bzw. im Mais, die den Vorteil haben, dass sie Insekten nützen, dadurch attraktiv sind für das Niederwild: als Deckung und Äsung für Fasanen, Hasen und Rebhühner. Die Anlage von Blühstreifen bringe den Landwirten keine finanziellen Einbußen, da sie aus den Maisflächen nicht herausgerechnet werden (Code 177).

Zum Schluss ging Dr. Kuhlmann noch auf den Hegefonds ein, aus dem das Blühstreifenprojekt finanziert wird. Ein Antragsformular für Saatgut kann hier heruntergeladen werden, abzugeben ist es bis zum 20. April beim zuständigen Hegeringleiter.

Über diese Veranstaltung berichtet "Land und Forst" ausführlich in seiner Ausgabe Nr. 13 vom 29. März 2012.