Schwarzwildstrecken im vergangenen Jagdjahr deutlich angestiegen (ML)

Landesjagdbericht belegt Anstieg der Jagdstrecken aller Schalenwildarten

Erstmals präsentiert der Niedersächsische Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Christian Meyer den in bewährter Zusammenarbeit mit der Landesjägerschaft Niedersachsen erstellten Landesjagdbericht für das Jagdjahr 2012/2013. Neben umfassenden Informationen zu Jagd und Jägern Niedersachsens, stellt dieser jährlich erscheinende Bericht seit elf Jahren statistische Daten, wildbiologische Informationen und wissenschaftliche Untersuchungen zu wildlebenden Tierarten zusammen und hat sich mittlerweile zu einem begehrten Nachschlagewerk für die interessierte Öffentlichkeit entwickelt.

Die aktuelle Jagdstreckenstatistik zeigt einen Anstieg bei allen Schalenwildarten. Dieser fällt beim Schwarzwild mit 29 Prozent und beim Muffelwild mit 21 Prozent deutlich, beim Rehwild, Rotwild und Damwild mit unter 10 Prozent wesentlich geringer aus. Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, appelliert deshalb an die niedersächsischen Jäger die Bejagung nach der deutlich geringeren Schwarzwildstrecke des Vorjahres weiterhin intensiv aufrechtzuerhalten. „Das hohe Reproduktionspotential dieser Wildart, die damit verbundene Gefahr von Wildschäden bzw. das Risiko einer Übertragung von Krankheiten auf Hausschweinbestände und die entsprechenden ökonomischen Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe sind Grund genug für eine dauerhafte intensive Bejagung.“

Die Schwerpunktthemen informieren in diesem Jahr überwiegend über Projekte, die im Zusammenhang mit ganzjährig geschonten und in ihrem Bestand noch oder ehemals bedrohten Arten stehen. So wird neben der erfolgreichen Rückkehr der Wanderfalken nach Niedersachsen auch die Situation der Seehunde in der niedersächsischen Nordsee dargestellt.
Darüber hinaus berichtet der BUND- Landesverband Niedersachsen über das Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“, das seit einigen Jahren mit Mitteln aus der Jagdabgabe Niedersachsens gefördert wird. Mit der Leitart Wildkatze wird im Zuge dieses Projektes ein Biotopverbund für eine Vielzahl von Arten geschaffen. In unserer durch Zerschneidung, Versiegelung und intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaft sind Projekte von besonderer Bedeutung, die dieser Entwicklung entgegenwirken“, lobt Minister Meyer dieses Projekt zum Wohle der an den Lebensraum Wald gebundenen Arten, zu dem die Anlage von Hegebüschen, Feldgehölzen oder Heckenstrukturen durch die Jäger einen wichtigen Beitrag leistet.

Im Jahr 2012 wurde in Niedersachsen seit mehr als 100 Jahren der erste Wolfsnachwuchs nachgewiesen. Die ersten dieser Jungwölfe werden alsbald das elterliche Territorium verlassen und sich auf die Suche nach einem eigenen Revier begeben. Die Landesjägerschaft Niedersachsen ist vom Land Niedersachsen mit der Durchführung des Wolfsmonitorings beauftragt und informiert über die Rückkehr und Wanderbewegung dieses Großraubtieres. (ML)