WERLTE / ASCHENDORF-HÜMMLING. Die 1992 in Rio de Janeiro von den Vereinten Natio-nen festgelegten Vorgaben zur Biologischen Vielfalt beinhalten nicht nur Maßgaben zur Erhaltung der Vielfalt, sondern auch zu deren Nutzung. Die Nutzung der biologischen Ressourcen der Erde wird nicht als verwerflich angesehen, wenn sie nachhaltig geschieht, d. h. wenn der Natur nur so viel entnommen wird, wie wieder nachwächst. Auch nachkommende Generationen sollen noch nutzen können, so der Vorsitzende der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling Wilhelm Klumpe.
Die Bundesregierung, so Klumpe weiter, hat alle Natur- und Umweltverbände, darunter auch die Landesjagdverbände und den DJV aufgerufen mitzuhelfen, daß die Inhalte des Gesetzes zu dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt in diesem Jahr breiteren Kreisen bekannt gemacht wer-den. Von der Landesjägerschaft Niedersachsen wurden daraufhin alle Jägerschaftsvorsitzenden und Hegeringleiter mit Material versorgt, so auch in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling e.V..
Über die zehn Hegeringe in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling e.V. werden in den nächsten Monaten in den Foyers der Rathäuser, in Gaststätten oder in Banken Wanderausstellungen zum Thema Biologische Vielfalt und Nachhaltigkeit und Hegebüsche präsentiert. Der Anfang wurde in der Hümmlinger Volksbank Werlte gemacht. Acht große Informationstafeln Informieren objektiv und auf den Punkt gebracht den Bürger über Jagd und Natur, so der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit Thomas Schomaker.
Vermittelt wird durch diese Ausstellung u. a. so die Herren Hans-Gerd Heermann und Günther Scheffczyk , was es neben dem Wild sonst noch alles zu sehen gibt und was die Jägerin oder der Jä-ger darüber zu berichten weiß.
In jedem Dorf in Niedersachsen bzw. Altkreis Aschendorf-Hümmling gibt es Hegebüsche, die von Jägerinnen und Jägern gepflanzt worden sind. Sie sollen der Bevölkerung vorgestellt werden. In der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt hat die Bundesregierung vorgegeben, daß bis zum Jahr 2010 überall mit einem Biotopverbund Lebensräume für Tiere und Pflanzen miteinander vernetzt sein sollen. In Niedersachsen haben die Jägerinnen und Jäger bereits seit einiger Zeit dafür gearbeitet. Über 230 Millionen neue Sträucher wurden von ihnen dazu in Niedersachsen gepflanzt.
Den frei lebenden Tieren wurde damit Deckung, Ruhe, Nahrung sowie Nist- und Brutgelegenheit geboten. Gleichzeitig ist darüber aber auch das Landschaftsbild bereichert und gegliedert worden. Es wurden Sichtbegrenzungen geschaffen, die als Wind- und Erosionsschutz dienen. Die gesetzten Sträucher binden Luftfeuchtigkeit und Wärme, schützen vor Lärm und binden Staub. Während andere auf den Feinstaub in der Luft mit Beschränkungen und Verboten reagieren, haben die Jäger hierfür bereits aktive Filter gepflanzt, so Wilhelm Klumpe.
Für die Nutzung des Wildes als einer biologischen Ressource bedeutet die Bewirtschaftung im Sinne der Nachhaltigkeit, daß stets ein genauer Überblick über die Lebendbestände vorhanden sein muss. Nicht zuletzt deshalb zählen die Jäger in Niedersachsen angeleitet und kontrolliert durch Wildbiologen Jahr für Jahr ziemlich exakt das Wild (www.wildtiermanagement.com). Ihre Angaben sind Grundlage für die Entscheidung, ob und was gejagt werden kann.
Um Wild nachhaltig nutzbar zu halten, so Thomas Schomaker, bedarf es vielfältiger Maßnahmen zum Erhalt der Lebensqualität und der Daseinsbedürfnisse aller im Lebensraum zusammenwirkenden wild wachsenden Pflanzen und frei lebender Tiere. Ständig sind die Wechselbeziehungen zu beobachten und zu analysieren, um gegebenenfalls aus dem Frühjahrsbesatz, dem Zuwachs, der natürli-chen Mortalität und sonstigen Einflussfaktoren die letztendlich mögliche Entnahmequote im Rahmen der Nachhaltigkeit zu ermitteln.
Die Jäger in Niedersachsen versuchen seit vielen Jahren nach bestem Wissen und Gewissen, dem gerecht zu werden. Ihr Wirken zeichnet sich durch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein aus.