Sögel. „Unsere Kulturlandschaft – Der Schatz vor der Haustür“ lautet der Titel der Fotoausstellung von Anika Börries aus Werlte im Rathaus Ludmillenhof in Sögel. Die Eröffnung fand in Anwesenheit von zahlreichen Gästen und mit musikalischer Begleitung des Kammerorchesters St. Anna Bardenfleth statt.
Die 34-jährige Umweltwissenschaftlerin ist Mitglied der Kreisjägerschaft Aschendorf-Hümmling und betreut das Gelege- und Kükenschutzprojekt des Landkreises Emsland an der Marka-Mittelradde-Niederung. Ein Großteil der 18 Aufnahmen stammt aus dieser Region.
Zu sehen sind Landschaftsaufnahmen und in erster Linie Bilder von Begegnungen mit Tieren, zu denen vor allem die Jägerschaft eine besondere Beziehung hat. Der scheue Blick eines Jährlingsbocks oder ein balzender Fasan faszinierten die Betrachter ebenso wie der Sonnenaufgang und die Wollgrasblüte im Moor.
„Die Passion zum Fotografieren rührt daher, den einzigartigen, aber flüchtigen Augenblick festzuhalten“, erklärte die Fotografin während der Vernissage. Hierzu böte gerade die Tierwelt aus der Region eine Vielzahl an Möglichkeiten. Für den Titel ihrer Ausstellung hat sie eigenen Angaben zufolge, bewusst den Begriff „Kulturlandschaft“ gewählt. Durch das Handeln des Menschen sei die Natur in Mitteleuropa zu einer Kulturlandschaft geworden, die mit ihren Wiesen, Weiden, Hecken und Äckern sowie einer nie gekannten Arten- und Formenvielfalt einen „Schatz vor der Haustür“ bilde, erklärte Börries.
Hierzu gehörten lokal angepasste Haustierrassen ebenso wie Bauformen und Traditionen. „Die Auswahl der Fotografien zeigt mal mehr und mal weniger offensichtlich die durch den Menschen geschaffene Kulturlandschaft und ihre darauf angewiesenen Bewohner“, so Börries weiter. Würde man die Natur sich selbst überlassen, wie es einige Naturschützer forderten, so käme in ihr nicht nur der Mensch, sondern auch eine Vielzahl der heute vorkommenden seltenen Tierarten nicht zurecht.
Probleme bereite indes die voranschreitende Intensivierung der wirtschaftlichen Nutzung der Kulturlandschaft, die, wie der aktuelle Rückgang des Fasanenbestandes deutlich zeige, viele Arten selten werden lasse. Es gelte daher, einen Mittelweg zum Wohl für Mensch, Natur und Tier zu finden.
Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung im Sögeler Rathaus besteht noch bis zum 20. Februar. (Anna Heidtmann)