Auf zur nachhaltigen und bewährten Hege mit der Falle

Prädationsmanagement zur Sicherung des Reproduktionserfolgs bodenbrütender Vögel in der Kulturlandschaft

Abbildung 1: Der Vorsitzende des Biotop-Fonds Thomas Schomaker, sein Stellv. Wilhelm Schepers und die Geschäftsführerin Anika Börries (v.l.) besichtigen die eingebaute Beton-Wipprohr-Falle im JG-Revier Papenburg II bei Jäger Ansgar Kösters. (Foto: BF)

Abbildung 2: Wipprohrfalle Modell Dose (Foto: Matthias Dose)

Emsland / Grafschaft Bentheim. Der Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland / Grafschaft Bentheim e.V. setzt sich für die Verbesserung der Lebensräume seltener Bodenbrüter wie z.B. Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche (Wiesenvogelschutz) ein. Dazu wurden seit Bestehen des Biotop-Fonds mehrjährige Blühstreifen, Streuobstwiesen und Wegeseitenräume in den vier beteiligten Jägerschaften angelegt. Thomas Schomaker verweist dazu auf den aktuellen Pressespiegel auf der Webseite www.biotopfonds.de. Ebenso wurde unterschiedlichen Hinweisen zu möglichen Ursachen des Rückgangs einiger Arten nachgegangen. Dennoch halten die starken Einbrüche bei den Beständen der Bodenbrüter und des Niederwildes an. So soll neben einer verbesserten Lebensraumgestaltung, die Raubwildbejagung als nachhaltig, bewährtes Mittel des Artenschutzes vom Biotop-Fonds der Jägerschaften Emsland / Grafschaft Bentheim e.V. gefördert werden.

Nach Aussage von Thomas Schomaker, Vorsitzender des Biotop-Fonds ist eine moderne Fangjagd keine Jagd von gestern, sondern unerlässlich und enorm wichtig für die Sicherung und den Schutz der Artenvielfalt in der Feldflur. Der Einsatz von Fallen soll der Natur dabei helfen, selbst wieder ins Gleichgewicht zu finden, in dem Bodenbrüter und andere Kleintiere durch verringerte Populationen der Fressfeinde wieder gesunde Bestände aufbauen können. Die Mitglieder des Biotop-Fonds sind sich darüber einig, dass jeder der 10 Schwerpunktthemen des Biotop-Fonds, von denen der 3. Punkt das Prädationsmanagement also die Fangjagd ist, einen Beitrag zu Gunsten der Artenvielfalt darstellt und in der Summe positive Wirkung zeigen wird, so dass sich auch künftige Generationen am Kiebitz, Rebhuhn, Feldlerche und andere derzeit im Rückgang befindliche Arten der Kulturlandschaft freuen können.

Für eine Lebendfangjagd  gibt es unterschiedliche und geprüfte Fallenarten. Die vom Biotop-Fonds ausgewählte Beton-Wipprohrfalle fängt unversehrt und ist in der Länge variabel. Zugehörig zur Falle wird vom Biotop-Fonds ein „Wildmelder“ bereitgestellt, der sobald die Falle auslöst, eine Nachricht an den jeweiligen Fallenbetreuer schickt. Die Falle wird nach Eingang der Meldung kontrolliert und es wird so gewährleistet, dass mit diesem Fallensystem dem gefangenen Tier ein unnötig langer Aufenthalt in der Falle erspart bleiben soll, so Thomas Schomaker. Es wurden insgesamt 40 der für die Jägerschaften bereitgestellten Beton-Wipprohrfallen und der Wildmelder durch Förderung über Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen eingekauft.  

Der Biotop-Fonds stellt die Fallen den Hegeringen in den vier Jägerschaften der Grafschaft Bentheim und des Emslandes für zunächst 10 Jahre zur Verfügung. Die Hegeringe wiederum suchten geeignete Reviere und Standorte, und legten sachkundige Fallenbetreuer und deren Verpflichtungen fest. Ab Ende Januar 2015 konnten die Fallen als Bausätze vertraglich und unter finanzieller Beteiligung der Reviere übernommen werden.

Thomas Schomaker erklärt das Prinzip des gewählten Fallensystems; „die eingesetzte Beton-Kipprohrfalle, ist eine Weiterentwicklung bekannter Betonrohrfallen. Sie besteht aus mindestens fünf Betonrohren, wobei das mittlere Rohr selbst als Wipp-Rohr die Falle auslöst. Die Wippe hat vorn und hinten einstellbare Anschlagsbegrenzungen. Das Wipprohr kann mit Sicht- bzw. Köderöffnungen versehen werden. Es wird auf einer verzinkten Winkeleisenkonstruktion aufgelegt, ausgewogen positioniert und dauerhaft fixiert. Aufgrund einer ausgeklügelten Konstruktion kann die Falle auf die zu fangenden Beutegreifer angepasst, ja so fein eingestellt werden, dass sie bereits beim Gewicht beispielsweise einer Wanderratte auslösen kann.“ Erste Fangerfolge stellten sich teilweise wenige Wochen nach dem Einbau ein.

Auf einen sauberen, möglichst festen Untergrund sollte besonderer Wert gelegt werden, damit die Falle, einmal eingestellt, dauerhaft sicher und fehlerfrei auslöst. Sämtliche Stahlteile sind stabil und verzinkt. Durch eine haltbare Bodenplatte und Umbauung ist sie gegen Durchgraben von Nagern sicher. Gegen ein Eingraben im Boden oder ein Abdecken in z.B. mit Pferdemist oder Strohballen ist die Konstruktion beständig.