Die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling warnt vor erhöhter Wildunfallgefahr während der Blattzeit.
Wenn die Temperaturen steigen, wird auch das heimische Rehwild immer aktiver: Mitte Juli beginnt die Blattzeit beim Rehwild. Im Bann der Gefühle, quert es dann mitunter urplötzlich die Straße - oft auch am helllichten Tag. Die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling nimmt dies zum Anlass auf die erhöhte Gefahr von Wildunfällen hinzuweisen und bittet alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Rücksichtname.
Normalerweise hält sich Rehwild von Verkehrswegen fern, während der Blattzeit folgt es aber hauptsächlich dem Fortpflanzungstrieb - es ist buchstäblich blind vor Liebe und die Gefahr von Wildunfällen steigt enorm, so Wilhelm Klumpe Vorsitzender der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling. Autofahrer müssten zu dieser Zeit auch in Bereichen ohne Warnschild für Wildwechsel mit plötzlich wechselndem Wild rechnen. Besonders groß sei die Gefahr an unübersichtlichen Straßenabschnitten entlang von Wäldern und Feldern so Klumpe weiter.
Das Paarungsverhalten beim Rehwild ist bemerkenswert, die Ricke gibt den Ton an: Über Geruchsstoffe signalisiert sie dem Rehbock ihre Paarungsbereitschaft. Daraufhin beginnt dieser mit seinem ausdauernden Liebeswerben. Die Rehbockdame gibt diesem aber keineswegs direkt nach, sondern sie entzieht sich zunächst ihrem Verehrer. Der Bock folgt seiner Herzensdame unermüdlich dieses `Treiben` kann sich über mehrerer Tage und Kilometer hinziehen. Kurz vor der eigentlichen Paarung beendet die Ricke ihre Lockflucht indem sie einfach stehen bleibt und so ihre Bereitschaft signalisiert.
Neben dieser wildbiologischen Komponente verschärft die Erntezeit die Situation für das heimische Rehwild. Innerhalb weniger Tage verändert die Landschaft ihr Gesicht: Getreidefelder, die vor kurzem noch Schutz und Deckung boten, verwandeln sich in Stoppelfelder. Dieser Ernteschock raube dem Wild nicht nur die Deckung, sondern die zum Teil bis in die Nacht andauernden Erntevorgänge, beunruhigten das Wild zusätzlich, so Klumpe.