4. Jagd- und Wildwochen in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling im Landkreis Emsland

Die Eröffnungsveranstaltung fand unter großer Beteiligung von Interessierten in den Räumen des historischen Sögeler Ludmillenhofes (Gemeindeverwaltung) statt. Foto: Th. Schomaker

Aus der Region bekannte Starköche zeigten viel Wissenswertes für das Zubereiten von Wild – hier für Interessierte aus dem Hegering Werlte. Foto: Hegering Werlte

Jagd kann was bewegen!!!

Wild erleben und beobachten

Wild zubereiten und verfeinern

Wild essen und genießen

von Dipl.-Dipl.-Ing. Thomas Schomaker, Werlte – Obmann für Öffentlichkeitsarbeit in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling.

Die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling hat im Bereich des nördlichen Emslandes die 4. Jagd- und Wildwochen durchgeführt.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling, Herrn Wilhelm Klumpe folgten Grußworte vom Dezernent Marc-André Burgdorf (Landkreis Emsland), Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers (Samtgemeinde Sögel) und Josef Schröer (Landesjägerschaft Niedersachsen).

Danach begann der mit Spannung erwartete Vortrag vom Niedersächsischen Landtagspräsidenten Bernd Busemann zu aktuellen Themen im Bereich allgemeine Jagd, Naturschutz und Jagdrecht mit der Überschrift „Ist Jagd noch zeitgemäß“?

Unterstützt wurden die Jagd- und Wildwochen von vielen regionalen Institutionen  und Betrieben, so u. a. von der Arenberg-Meppen GmbH aus Meppen, von Jagd- und Sportwaffen Ferdinand Sunder aus Sögel, der Firma Klumpe aus Werlte, der Indoorschießsportanlage aus Sögel, der Firma Butterweck Rundholzlogistik GmbH aus Lehe, dem Finanzhaus Janssen GmbH & Co.KG, von bauXpert knipper aus Sögel, der Firma Gerhard Schlagen GmbH & Co.KG aus Spahnharrenstätte sowie der Firma Schomaker Gartenprodukte aus Sögel.

Jagen in der Region - Faszination der Jagd direkt erleben

Was macht die Faszination Jagd aus? Nichtjäger waren eingeladen, selbst einmal hautnah bei einem Ansitz dabei zu sein. Einige Hegeringe aus der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling boten dieses faszinierende Erlebnis an. Dabei erfuhren die Teilnehmer viel über das heimische Wild, die Aufgaben der Jäger sowie die Hege und die Jagdausübung.

Viele nichtjagende Bürger wurden mit folgenden Fragen in Berührung gebracht:

Haben Sie schon einmal auf einem morgendlichen Spazier-/Pirschgang Wildtiere in freier Natur beobachtet? Wollen Sie die Faszination Jagd einmal hautnah erleben? Möchten Sie wissen, wie man leckere Wildgerichte zubereitet oder die Vielfalt der heimischen Wildküche bei einem Wildessen im jagdlichen Ambiente genießen?

Die entsprechenden Antworten für die Bevölkerung bot das umfangreiche Programm der Jagd- und Wildwochen 2015.

Mit zahlreichen Veranstaltungen informierte die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling über das Jagdwesen in der Jägerschaft und rückten heimisches Wildbret als klassisches und hochwertiges Lebensmittel der Region in den Blickpunkt. Mit den drei Themenbereichen »Wild erleben und beobachten, Wild zubereiten und verfeinern und Wild essen und genießen« erwartete den interessierten Bürgern ein vielfältiges Angebot aus Jagdimpressionen und kulinarischen Genüssen.

Wild erleben und beobachten

Mit dem Jäger durch Wald- und Feldreviere, Wildtiere in ihrem Lebensraum erleben und beobachten, die Pflanzen und Bäume des Waldes und des Feldes kennen lernen, Wissenswertes über jagdliche Einrichtungen, Naturschutz- und Hegemaßnahmen der Jäger vor Ort und die Jagdausübung erfahren - das alles erwartete Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei den Revier- und Waldführungen unter fachlicher Leitung von Jägern und Förstern.

Hegeringe im gesamten Altkreis Aschendorf-Hümmling hatten zu Revier- und Waldführungen eingeladen. Der Bau von Nistkästen für verschiedene Vogelarten für jedermann und zahlreiche Naturkundeunterrichte für Schüler sind durchgeführt worden.

Jagd- und Naturvorträge und Schnupperkurse für Jagdhornbläser bei einigen der 12 Bläsergruppen in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling wurden angeboten. Die Schießstände in der Jägerschaft haben Informationsveranstaltungen für Nichtjäger durchgeführt, das Schießen mit Schrot und Kugel zu demonstrieren.

Das Info-Mobil der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling mit insgesamt über 80 Tierpräparaten kam während der Jagd- und Wildwochen zahlreiche Male zum Einsatz und wurde von vielen Besuchern aus der heimischen Region bestaunt.

Der Hegering Aschendorf hat während der 4. Jagd- & Wildwochen 2015 auf Gut Altenkamp seinen Jägertag veranstaltet. Das Programm brachte den Besuchern Interessantes von Tieren und der Natur näher. So konnten die Zuschauer direkt vor der Kulisse des Hauses Altenkamp den Falknern Heiner Hackstedt aus Werlte mit einem Wanderfalken und Gregor Lehmkühler aus Eisten, der einen Habicht auf der Faust präsentierte, hautnah zusehen. Kleinere Besucher sahen diese „majestätischen Vögel zwischen Himmel und Erde“ zum ersten Mal. Hundezüchter und auch Jäger führten verschiedene Hunderassen vor. An einem Verkaufstand wurden Jagdbekleidung und Zubehör angeboten.

Die Jagdhornbläsergruppen der Hegeringe Aschendorf und Papenburg unterhielten im Wechsel mit der Bläsergruppe Rhede die Besucher mit einer breit gefächerten Auswahl an bekannten Musikstücken und jagdlichen Klängen. Die Bläser aus Papenburg und Aschendorf waren auch schon am Morgen im Einsatz gewesen. Sie hatten in der St. Amandus-Kirche eine von Pater Josef Danne gehaltene Hubertusmesse mitgestaltet – als Start in den Jägertag.

Die Arbeitsgemeinschaft Junge Jäger gab auf dem Aktionstag einen Einblick in ihre Arbeit. Die Gemeinschaft steht jagdlich interessierten jungen Menschen als Ansprechpartner auf dem Weg zur Jägerprüfung, aber auch später gerne beratend zur Seite. Umlagert war auch das Infomobil der Kreisjägerschaft. Es zeigte verschiedene präparierte Tiere und Vögel aus der Region. Demnächst soll es auch an Kindergärten und Grundschulen Station machen und den Kindern die Tiere des Waldes näher bringen, hieß es aus Kreisen der Jägerschaft. „Das Natur-Erfahren mit Tieren und Wald gehört zum Konzept dieser Einrichtungen“, so Matthias Wiels vom Hegering Aschendorf.

Der Hegering Aschendorf wartete mit Informationen rund um das Jagen sowie der heimischen Flora und Fauna auf. Jäger gaben Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Natur und den darin befindlichen Tieren.

Wild zubereiten und verfeinern

Die Jagd- und Wildwochen in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling boten viele Kurse rund um das Thema Wildzubereitung an. Eine gute Gelegenheit bot sich damit für Viele, leckere Wildgerichte selbst zu kochen, Tipps von Profis zu bekommen und verschiedene Wildgerichte zu kosten.

Aus frischem, hochwertigem Wildbret von Reh, Wildschwein, Damwild, Hase, Fasan und Co., wurden vielfältige Köstlichkeiten zubereitet. Die Möglichkeiten reichten von einfachen und schnellen Gerichten wie das „traditionelle Wildragout“ über einen feinen Braten, Steaks oder Wildpasteten bis hin zu raffinierten Feinschmeckermenüs.

Wildbret ist vitaminreich, fettarm und aufgrund seiner speziellen Eiweißzusammensetzung leicht verdaulich. Darüber hinaus hat Wildfleisch drei bis vier Mal soviel Omega-3-Fettsäuren und ist frei von Wachstumsbeschleunigern und Co. Damit liegt es voll im Trend der modernen und bewussten Ernährung – so wurde es den Interessierten vermittelt.

Wild essen und genießen

Guten Appetit wünschte die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling allen während der gesamten Wildsaison.

Die Vielfalt der regionalen Küche präsentierten zahlreiche Restaurants des Altkreises Aschendorf-Hümmling. Genosssen wurde Wild à la carte, als Wildbuffet´s oder beim 4-Gänge-Menü – meist mit einem jagdlichem Rahmenprogramm.

Eine weitere wichtige Frage: „Wo gibt es Wildbret für die eigene Küche?“, wurde den Interessierten per Info-Faltblatt direkt beantwortet.

Frisches Wildbret aus heimischen Revieren wurde von vielen Institutionen angeboten. Zugleich wurde den Käufern dabei vermittelt, dass das hochwertige Lebensmittel„Wildbret“ selbstverständlich gemäß der fleischhygienerechtlichen Vorschriften gewonnen wird.

Den Abschluss der Wildwochen bildeten Hubertusmessen die von den örtlichen Jagdhornbläsergruppen mitgestaltet wurden.

Abschließend kann man sagen, die 4. Jagd- und Wildwochen waren ein tolles, spannendes und erfahrungsreiches Erlebnis für viele Nichtjäger und Jäger. Die Rufe nach einer Wiederholung wurden gern gehört.

In diesem Zusammenhang kommen wir noch einmal zu der Frage:

Warum ist Öffentlichkeitsarbeit auf allen Ebenen in der Jägerschaft so wichtig? Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Jagd haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Das emotionale Engagement für Natur- und Tierschutz in der Gesellschaft hat stark zugenommen, während Kenntnisse über die Natur und ihre Abläufe geringer geworden sind.

Die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit ist hier besonders wichtig, um die Situation der Wildtiere in ihren Lebensräumen sowie wildbiologische, jagdkundliche und vegetationsbezogene Zusammenhänge auch für Nichtjäger allgemeinverständlich und sachlich darzustellen.

Informationen über Aufgaben, Rechte und Pflichten von Jägern sind in der Bevölkerung kaum vorhanden, wodurch ein großer Raum für Spekulationen und Vorurteile geschaffen wird. Deshalb muss die Öffentlichkeitsarbeit auf allen Verbandsebenen intensiviert werden und vermitteln, dass die Jagd natürlich und notwendig ist, aber auch Freude am Naturerleben und einem nachhaltigen, gesunden aber auch schmackhaften Lebensmittel bereitet. Die Zielsetzung und Argumentationslinie der Öffentlichkeitsarbeit muss definiert, in der gesamten Jägerschaft bekannt sein und umgesetzt werden. Durch die durchgeführten Jagd- und Wildwochen haben wir dieses vermittelt und mehr Transparenz im Hinblick auf die Jagd und Jägerschaft geschaffen. Öffentliche Auftritte der Jagdhornbläsergruppen in den einzelnen Hegeringen sowie Info-Mobile der Jägerschaften sind dafür unverzichtbar.

Das Bild des Jägers in der Öffentlichkeit ist maßgeblich von seinem eigenen Handeln und Auftreten bestimmt. Fehlverhalten wie Arroganz, Aggression gegenüber der Bevölkerung o. ä. haben dazu geführt, dass die Meinung über Jäger häufig negativ ist, während die Jagd an sich akzeptiert wird. Um das Image des Jägers zu verbessern, muss sich die Jägerschaft weiterhin als ein Teil der Bevölkerung verstehen, der sowohl mit Privilegien, als auch mit einer besonderen Verantwortung für die Natur ausgestattet ist. Jeder einzelne Jäger muss bei Begegnungen mit anderen Menschen im Revier durch Freundlichkeit, Offenheit, Gesprächsbereitschaft zu Themen der Jagd aber auch praktizierter Hege dazu beitragen, das Image des Jägers zu verbessern. Packen wir es weiterhin an!