300 Hektar für Wildtiere im Emsland sind das Ziel

Biotopfonds setzt auf Zuschüsse

hjh Werlte. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Zuschussanträge auf den Weg gebracht – aber ob das Ziel des Biotopfonds der Jägerschaften im Emsland und der Grafschaft Bentheim erreicht werden kann, hängt nun maßgeblich davon ab, wie es am Ende um die Finanzierung bestellt ist.

Für das Emsland ist es das Ziel, in diesem Jahr die Landwirte dazu zu bewegen, in Summe 300 Hektar sogenannter „Rückzugs- und Saumflächen“ entlang ihrer Äcker anzulegen – idealerweise mehrjährig. Laut Wilhelm Schepers aus Sögel, Mitglied im Vorstand des Biotopfonds, soll den Landwirten dieser Schritt mit einem kräftigen Zuschuss erleichtert werden. Er stellt sich vor, dass zwischen fünf und sieben Cent pro Quadratmeter gezahlt werden. Zudem soll das Projekt das Saatgut als auch dessen Einsaat finanzieren, organisieren und ausführen. Mit im Boot sind insbesondere die Hegeringe. Deren Leiter und Vorstände sollen nicht nur die Werbetrommel auf den anstehenden Jahresversammlungen rühren, sondern auch in der Durchführung des Projektes organisatorisch mit anpacken.

Während der Biotopfonds die notwendigen Mittel an mehreren Stellen, auch in der Jägerschaft selbst, einwerben will, muss doch ein kräftiger und sogar entscheidend großer Anteil von zwei Stellen kommen. Schepers, wie auch Kreisjägermeister Wilhelm Klumpe aus Werlte setzen dabei große Hoffnung in den Landkreis Emsland sowie in dessen Naturschutzstiftung. Der Kreis soll Geld aus der Jagdsteuer bereitstellen und die Stiftung soll aus ihrem Fördertopf ebenfalls einen Zuschuss gewähren.

Schepers und Klumpe sind zuversichtlich und hoffen auf eine baldige Entscheidung über die Anträge, die in der vergangenen Woche konkret ausformuliert eingereicht worden seien. Die Antragstellung der Landwirte und die Bestellung der Äcker stünden schließlich kurz bevor. Die beiden engagierten Jäger haben jedenfalls ein gutes Gefühl, denn bei den bereits erfolgten Vorstellungen ihres Vorhabens vor Entscheidungsträgern seien sie jeweils auf offene Ohren gestoßen. Dabei sei ihnen vom Landkreis durchaus attestiert worden, dass es sich bei ihrem Vorhaben um ein „fachlich einwandfreies und sinnvolles Konzept“ handele.

„Fünf nach Zwölf“

Laut Kreisjägermeister Klumpe ist der Handlungsdruck groß: „Es ist bereits fünf nach zwölf.“ Er sieht es als dringend geboten an, durch Rückzugs- und Saumflächen Vernetzungseffekte in der Natur zu erzielen, um beispielsweise Rebhuhn, Feldlerche, Fasan aber auch Insekten bessere Bedingungen zu verschaffen. Thomas Schomaker aus Werlte, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit in der Jägerschaft Aschendorf-Hümmling, ergänzt: „Es geht darum, mehr Struktur in die Landschaft zu bringen. Das wirkt sich für die wild lebenden Tiere positiv aus, aber letztlich auch auf das Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaft.“