Hegering Wedemark hat neuen Vorstand / Weniger Tiere im vergangenen Jagdjahr erlegt
Von Anke Wiese Elze.
„Die Tendenz ist eher rückläufig, gerade beim Schwarzwild haben wir einen erheblichen Einbruch bei der Strecke“, zog Christian Wronna in seiner Funktion als Schießobmann bei der Hauptversammlung des Hegerings Wedemark die Bilanz des Jagdjahrs 2022/23. Offenbar macht sich der Wolf als Konkurrent zu den Jägern deutlich bemerkbar, auch, da er es insbesondere auf die Frischlinge abgesehen hat. Doch zuvor galt es, einen Wechsel vorzunehmen. Denn bereits vergangenes Jahr im September hatte Hegeringsleiter Henrik Bardeck erklärt, dass er nach sechs Jahren nicht erneut kandidieren werde. Weil sich jedoch kein Kandidat für den verantwortungsvollen Posten fand, übernahm er die Leitung kommissarisch bis zur nächsten Hauptversammlung. Die hat nun im Gasthaus Goltermann in Elze getagt. Und diesmal hatte der Vorstand seine Hausaufgaben gemacht: Der bisherige zweite Vorsitzende Christian Wronna aus Bissendorf wurde einstimmig zum ersten Vorsitzenden, Eckart Sievert aus Bestenbostel zu seinem Stellvertreter gewählt. Bestätigt wurden Diana Wronna als Schriftführerin und Björn Wilstermann als Kassenwart. In seinem Jahresbericht nahm der scheidende Vorsitzende Bardeck noch einmal Stellung zu aktuellen Themen – auch zur Diskussion über die Novellierung des Waffenrechts. „Das Waffenrecht ist ja gut, es muss nur durchgesetzt werden“, betonte er. Auch die aktuelle politische Entwicklung des Jagdrechts in Niedersachsen zu den Themen jagdbares Wild, Abschuss von Katzen und Hunden, Totschlagfallen, digitale Melder für Lebendfallen und Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren beschäftigten ihn. Christian Wronna stellte dann den Streckenbericht vor: Bekamen die Wedemärker Jäger im Jagdjahr 2021/2022 noch insgesamt 374 Tiere vor die Büchse, waren es 2022/2023 nur noch 207. Beim Rehwild war der Rückgang auf 240 von 270 und bei den Böcken auf 251 von 257 bei den weiblichen Tieren nicht ganz so dramatisch. 328 Füchse wurden erlegt, 43 weniger als im Vorjahr. Beim Raub und Haarwild ging bei der Gesamtstrecke die Zahl der erlegten Tiere von 735 auf 632 zurück. Besonders auffällig bei den Nutrias: Hier sank die Zahl von 132 auf 74. Gestiegen ist sie bei den Dachsen, Feldhasen, Waschbären und Marderhunden. Beim Rotwild wurde ein Hirsch der mittleren Altersklasse erlegt. Beim Flugwild verzeichnen die Wedemärker Jäger ebenfalls einen deutlichen Rückgang: von 1108 im Jagdjahr davor auf 700 im aktuellen. Für den Rückgang gibt es nach Auskunft Wronnas verschiedene Gründe. Bei Nutrias oder den Krähen liegt es offenbar daran, dass es nur wenige auf diese Arten spezialisierte Jäger gibt, die nicht in jedem Jahr mit demselben Zeitaufwand auf die Pirsch gehen. Doch auch der Wolf spiele insbesondere bei den Wildschweinen eine Rolle, da er Unruhe ins Revier bringe. Wolfsberater Karsten Ahlborn informierte über die Notwendigkeit des Wolfsmonitorings und bat um entsprechende Mithilfe. Denn die überwiegende Mehrheit der sicheren Wolfssichtungen stammten von Jagdscheininhabern. Doch natürlich geht es nicht nur um Abschüsse. Insbesondere bei der Rettung der von Mähdreschern bedrohten Rehkitze haben sich die Wedemärker Jäger verdient gemacht. Die neue Drohne mit Wärmebildkamera sei im vergangenen Jahr 104-mal eingesetzt worden, berichtete Björn Wilstermann. Die Mähsaison geht in Kürze wieder los. Landwirte werden gebeten, ihre Wiesen für die kostenlose Kitzrettung rechtzeitig unter der extra dafür eingerichteten Telefonnummer (05130) 36091 anzumelden. Peter Völcker aus Brelingen wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Damit wurde sein besonderes Engagement bei den Ferienpassaktionen, den Mooreinsätzen und der verlässlichen Ganztagsschule gewürdigt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Georg Schönsee, Ralf Harter und Heinrich Honemann, für 25 Jahre Inge Becker und Herbert Schrader-Pries geehrt. Quellenangabe: Langenhagen/Wedemark vom 04.04.2023, Seite 2