Mit 77 Schülern der dritten und vierten Klassen der Lauenbrücker Grundschule einen erlebnisreichen Tag in der Natur verbringen, um ihnen die heimische Fauna und Flora ein Stück näher bringen, hatten sich 12 Jägerinnen und Jäger des Hegeringes Lauenbrück am vergangenem Freitag zum Ziel gesetzt. Den Schülern sollte vermittelt werden, dass nur ein umweltverträglicher und nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Natur, auch den zukünftigen Generationen noch eine Nutzung ermöglicht. Der Lernort Natur stellt inzwischen eine Traditionsveranstaltung dar, mit der die Jägerschaft seit Jahrzehnten versucht, das Wissen um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, bzw. zu vermehren. Dieses Wissen ist nicht mehr unbedingt im Alltagswissen unserer Mitbürger präsent. Ein Trend, der sicherlich dem Umstand geschuldet ist, dass wir uns langsam aber stetig der Natur entfremden. Dieses trifft insbesondere auf die jüngsten Generationen zu. Der aktuelle "Jugendreport Natur" der Universität Marburg belegt diese Entwicklung anhand von Datenerhebungen an 45 Schulen mit 130 Klassen in den 6 Bundesländern – Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Berlin. Die Ursachen für diese Naturentfremdung sind vielfältig. So bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte für eine Erklärung an. Das geht von der weitestgehend in klimatisierten Räumen und Fahrzeugen verbrachten Zeit, die für ein Erleben der und in der Natur kaum noch Raum lässt, über die z.T. wirklichkeitsverstellenden Konsumkulissen in Werbung und Medien, bis hin zu den Eltern, die schon länger in dieser eher naturfernen Welt leben und kaum noch Naturerfahrungen an ihren Nachwuchs weitergeben können, ja diesen aus überbehütender Ängstlichkeit häufig genug sogar gezielt davon abhalten. Ziel der Veranstaltung „Lernort Natur“ ist es auch, das Interesse an der Natur zu wecken, bzw. zu vertiefen und die Schüler so zu Befähigen sich der entscheidenden Zukunftsfrage nach der richtigen Art der Naturnutzung, zu nähern. Sie sollen aus eigner Anschauung erkennen können, dass unsere Zukunft entscheidend von einem nachhaltigen Umgang mit all unseren natürlichen Ressourcen abhängt. Im Rahmen von erlebnisorientiertem Lernen bekamen die Schüler an diesem Tage im Schulwald von Lauenbrück die Gelegenheit, die heimische Tierwelt und Natur quasi hautnah zu erleben. An neun Stationen wurde dort wissenswertes aus den Themenbereichen Bienen, Leben im Wasser, Federwild, Schalenwild, Raubwild, Jagdhunde, Wald, Trittsiegel und Zecken geboten. Anfassen, Selbermachen und Zuhören waren ebenso gefragt, wie der Umgang mit lebendigen Tieren. Damit die Eindrücke dieses Tages noch lange nachwirken, erhielt jeder Schüler vom Hegeringleiter Hubertus Steinke und der für die Organisation verantwortlichen Jägerin, Irene Böttcher, neben einigen kleinen Geschenken, eine Rotbuche überreicht, die etwa im heimischen Garten gepflanzt, einem grünen Band zur Natur gleich, eine bleibende Erinnerung darstellen soll. Das Ende der Veranstaltung wurde durch die beteiligten Jägerinnen und Jäger musikalisch mit einigen Signalen und Märschen auf dem Jagdhorn gestaltet.