Jäger des Hegerings Lauenbrück und der Reviere Stemmen pflanzten in der Gemarkung Stemmen eine neue Hecke. Dabei wurden ca. 600 Setzlinge in die Erde gebracht und mit einem Wildschutzzaun gesichert. Ziel der Aktion war es, Biotope zu vernetzen und dadurch den Lebensraum heimischer Tiere und Pflanzen zu erhalten, bzw. zu verbessern.
Insbesondere das Niederwild, wie z.B. Hase, Rebhuhn und Fasan leiden unter der immer intensivieren Flächennutzung in der Agrarlandschaft. Der Veränderungsprozess ist u.a. am vermehrten Anbau von Energiepflanzen und dem Verlust an von Randstrukturen zu erkennen. Diese Entwicklung führt zum Lebensraumverlust beim Niederwild, dass auf ökologisch wertvolle Randstrukturen, wie Hecken und Säume, angewiesen sind.
Während Hecken in der europäischen Kulturlandlandschaft des Mittelalters noch zahlreiche Funktionen erfüllten – etwa als Umzäunung des Ackerlandes innerhalb der Dreifelderwirtschaft sowie als Futterquelle für das Vieh – allgegenwärtig waren, sind sie inzwischen eher selten anzutreffen. Die heute noch vorhandenen Hecken sind Oasen in einer ausgeräumten Agrarlandschaft. Im Rahmen eines vom Landkreis geförderten Naturschutzkonzeptes kümmern sich die Jägers daher unter anderem um die Anlage neuer Hecken und Feldgehölze. Auf ungenutzten Randlagen entstehen so wichtige Nahrungs-, Deckungs- und Fortpflanzungsbiotope für eine Vielzahl von Tierarten, darunter auch Vögel wie Fasan, Mäusebussard, Waldohreule, Buntspecht, Neuntöter und Zaunkönig sowie Amphibien und Insekten. Bundesweit legen Jäger jährlich rund 3.600 neue Hecken mit einer Fläche von 820 Hektar an. Würde die Hecke am Stück mit 1,5 Meter Breite gepflanzt, wäre sie mit rund 6.000 Kilometer fast so lang wie die Chinesische Mauer.