Am 24.09.2019 fand in der Gaststätte Schönherr in Düngstrup die Herbstversammlung statt. Eingeladen waren Vertreter des Landvolks und benachbarte Hegeringe.
Für die ca. 100 Teilnehmer standen zwei Vorträge auf der Tagesordnung. Dipl. Biologe Ulrich Voigt von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover stellte aktuelle Ergebnisse der Fasanforschung vor. Anschließend stellte Josef Kuhlmann von der Lwk Niedersachsen Oldenburg-Süd Möglichkeiten von biotopverbessernden Maßnahmen vor.
Dipl. Biologe Ulrich Voigt stellte zunächst die Arbeit des dreijährigen Projektes in Lingen vor. In der Zeit wurden ca. 175 Hennen und Küken besendert, um deren Territorialverhalten zu erfassen. Es zeigte sich, dass die Hennen vor dem Brüten noch ein Streifgebiet von ca. 15 ha hatten sich eher in Randbereichen von Feldern aufhielten. Während des Brütens und der Kükenaufzucht zeigte sich, dass das Streifgebiet nur auf höchstens die Hälfte des bisherigen Streifgebietes reduzierte und sich die Gesperre vornehmlich in der Mitte von Feldern aufhielten, generell wurde Offenland vorgezogen. Weiter zeigte die Studie, dass es bei den geschlüpften Küken zu Verlusten von über 50 kommt. Hauptursache seien hier mit ca. 60 % Prädatoren, wobei der Mader einen relativ großen Anteil einnimmt. Ein weiteres großes Problem sei, dass die Küken nach 4 Wochen in denen sie tierisches Eiweiß benötigen, ein Untergewicht von 30 % aufweisen, wodurch sie anfälliger für Krankheiten oder schlechte Witterung seien.
Dr. Josef Kuhlmann berichtet zunächst über die Arbeit des Biotopfonds der Kreisjägerschaft, dessen Vorsitzender er ist. Im laufenden Jahr konnten alleine über den Biotopfonds ca. 290 ha Blühstreifen durch Bereitstellung von Saatgut gefördert werden. Hinzu dürften nochmal mehrere eigeninitiative Flächen von Landwirten und Privatpersonen kommen. Zurzeit läuft eine Studie, in der untersucht werde, welche Insekten sich in welchen Blühmischungen aufhalten. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr erwartet. Im Folgenden warb er für mehrjährige und strukturierte Blühstreifen, bei denen immer nur ein Teil neu gesät wird. Durch eine neue Codierung für Landwirte können Blühstreifen jetzt nicht mehr nur an Maisflächen, sondern auch an fast allen anderen Feldfrüchten angelegt werden, so dass dieses eine mehrjährige Anlage erleichtern dürfte. Auch sollten die Streifen nicht zu schmal sein, um es den Prädatoren nicht zu leicht zu machen. Kombinationen mit vorhanden Strukturen, wie Gräben oder Randstreifen an Wegen oder Wäldern wären wünschenswert.
Einig waren sich die Anwesenden, dass es nur gemeinsam mit Landwirten, Jägern und auch Privatpersonen funktionieren kann, entsprechende Flächen zu schaffen. Abzuwarten bleibt, in wie fern zukünftige Vorgaben beim Greening zu weiteren Verbesserungen führen kann.